Psychotherapie: Mit Schmerzen leben

Auch wenn das Buch nicht ganz neuen Datums ist, hat es für viele Menschen – leider – nichts an Aktualität verloren, kann aber einen tröstlichen Unterschied im Sinne eines „Ich bin nicht allein“ machen und weiterführende Hinweise liefern.

 

Prof. Dr. Hartmut Göbel:

Weil ich mit Schmerzen leben muss… Interviews mit Schmerzpatienten

Therapiewege bei chronischen Beschwerden durch Migräne, Kopfschmerzen, Schlaganfall, Schleudertrauma

München 2006

 

Der Autor

Prof. Dr. med. dipl. Psych. Hartmut Göbel ist Facharzt für Neurologie und spezielle Schmerztherapie sowie Diplompsychologe. Er ist als ärztlicher Direktor der 1997 von ihm gegründeten Schmerzklinik Kiel tätig, einem hochspezialisierten internationalen Zentrum für Schmerztherapie. Der Behandlungsschwerpunkt zielt auf chronische neurologische Schmerzerkrankungen, insbesondere Migräne- und Kopfschmerzerkrankungen, Schmerzerkrankungen der Muskulatur und des Bewegungsapparates, Schmerzen bei Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems sowie bei Unfallschäden und Verletzungen. Außerdem werden neurologische Schmerzerkrankungen weiter erforscht, um die zukünftige Behandlung weiter zu verbessern. Göbel ist Autor mehrerer Standardlehrbücher zur Schmerztherapie. Seine Arbeiten wurden mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet.

 

Aus dem Klappentext

Während akuter Schmerz dem Gehirn ein Warnsignal für körperliche Schmerzen meldet, existieren chronische Schmerzen selbständig ohne eine Schutzfunktion zu übernehmen. Die Deutsche Schmerzliga schätzt, dass mindestens acht Millionen Bundesbürger an zum Teil schweren Dauerschmerzen leiden.

Der renommierte Wissenschaftler und Schmerzklinikchef Prof. Hartmut Göbel hat in seiner langjährigen Praxis zahlreiche Patientengespräche geführt und dokumentiert. In diesen Gesprächen erhält man tiefe, zum Teil intime Einblicke in die Erfahrungen, Gefühle und Psyche von Menschen, deren Lebenswelt (Arbeit, Partnerschaft, Freizeit) massiv von wiederkehrenden Schmerzen geprägt ist.

In einem ausführlichen Interview berichtet Prof. Göbel von seiner täglichen Arbeit, seiner Motivation als Arzt und von möglichen Behandlungsstrategien. Ein umfassender Serviceteil zu Therapien, Fachbegriffen, Selbsthilfegruppen rundet diesen sehr persönlichen Ratgeber ab.“

 

Buch

Das Buch enthält nach einem Geleit- und einem Vorwort drei Teile und einen Anhang auf rund 175 Seiten. Der erste Teil umfasst auf rund 80 Seiten 19 Interviews mit Schmerzpatient*innen. Der zweite Teil beinhaltet auf ungefähr 20 Seiten zwei Interviews mit Fachleuten der Schmerzklinik. Der dritte Teil ist ein circa 40 Seiten umfassender Theorieteil. Im Anhang finden sich Adressen, Tipps und Informationen.

 

Inhalte

Erster Teil: Interviews mit Schmerzpatienten

Der erste Teil beginnt mit der Leidensgeschichte eines 55jährigen Landwirtschaftsberaters, der nach einem Unfall unter Phantomschmerzen leidet und nach einigen Kliniktagen weniger Schmerzen bei weniger Tabletten erreicht hat. Es folgt ein Interview mit einer 42jährigen Angestellten, die sich seit 18 Jahren mit Clusterkopfschmerz herumplagt, sowie ihrem Mann, der von der Hilflosigkeit der Angehörigen berichtet. Eine 39jährige Arbeiterin hat seit 14 Jahren Migräne und beschreibt ein typisches Verhalten von Betroffenen: „Ich wollte nur diese drei Tage hinter mich bringen und anschließend nicht mehr daran denken.“ Eine 33jährige Diplomingenieurin mit chronischen Kopf- und Rückenschmerzen nach einem Schleudertrauma sagt als erstes: „Eigentlich habe ich Glück, ich könnte auch tot sein.“ Eine 51jährige Lehrerin leidet nach einem Hirnstamminfarkt unter einem zentralen Schmerzsyndrom und äußerst selbstkritisch: „Vorher war ich eine Powerfrau. (…) Heute weiß ich, dass es blöd war, aber damals klopfte ich mir auf die Schulter, dass ich alle Belastungen schaffte, die ich am Hals hatte.“ Ein 55jähriger Ehemann betont: „Migräne verursacht Depressionen. Und zwar bei dem gesunden Partner.“ Eine 70jährige Rentnerin leidet unter Kopf- und Gesichtsschmerzen, die durch eine Neuralgie bedingt sind und sagt entschieden: „Ich habe mir vorgenommen, wegen der Schmerzen auf keinen Fall depressiv zu werden.“ Eine 50jährige Töpferin hat seit ihrem fünften Lebensjahr Migräne und erinnert sich an ihre erste Attacke, die sie im Kindergarten unter dem Tisch verbrachte. Ein 38jähriger Verwaltungsbeamter mit langjährigen Schmerzen nach einem Nervenwurzelausriss betrachtet seine vielen Verpflichtungen nicht als Stress, sondern als das „wahre Leben“ und ist froh, wieder arbeiten zu können. Ein 54jähriger Lehrer hat seit 50 Jahren Migräne und wundert sich: „Es ist merkwürdig: Wenn ich keine Migräne habe, kann ich mir nicht mehr vorstellen, wie schlecht es mir gestern noch ging.“ Eine 53jährige mit zunächst als rheumatisch eingeordneten Gelenkschmerzen ist sich darüber im Klaren, dass sie durch die jahrelange Einnahme von Tabletten auf Opioidbasis mittlerweile süchtig ist. Eine 62jährige Hausfrau mit starkem Mundbrennen hat eine wahre Ärzte-Odyssee hinter sich, bei der sie nach zahlreichen Enttäuschungen fast alle Hoffnung verloren hat. Eine 27jährige Studentin erlitt mitten beim Sex eine Gehirnblutung, hat nach einer Not-OP inkl. künstlichem Koma nun Kopfschmerzen und Krampfanfälle und empfindet es als hilfreich, die Schmerzen so weit wie möglich zu akzeptieren. Eine 78jährige Rentnerin hat nach einer Bandscheiben-OP seit zehn Jahren anhaltende Schmerzen und versucht nicht mehr, gegen die Schmerzen anzukämpfen, sondern ihre Situation anzunehmen. Der 38jährige Ehemann einer Migräne-Patientin fühlt sich während der Anfälle derart hilflos, dass er wütend auf seine Frau wird. Er akzeptiert die Migräne nicht als richtige Krankheit, sondern betrachtet sie als „die Folge eines falschen Lebens.“ Ein 41jähriger Hotelfachmann mit Clusterkopfschmerz beschreibt seine Partnerschaft als „eine gewaltige Stütze“. Sein Mann betont: „Als Partner muss man lernen, dass es auch ein Leben außerhalb der Schmerzen gibt.“ Eine 56jährige Journalistin leidet seit 44 Jahren unter einer Migräne mit Aura und beobachtet, dass jeder unangenehme Gedanke den Schmerz verstärkt und schildert eine Paradoxie: „Einerseits löst Arbeit, besser gesagt, durch Arbeit erzeugter Stress, Migräneanfälle aus. Andererseits kann Arbeit aber auch die Migräne in den Hintergrund treten lassen.“ Ein pensionierter Lehrer hat nach einem Schlaganfall starke chronische Schmerzen und räumt ein: „Mitunter ist mir schmerzlich bewusst, dass ich ein Behinderter bin.“ Ein 59jähriger Rentner hat seit 20 Jahren Schmerzen nach einem Bandscheibenvorfall mit nachfolgender Rückenversteifung und sagt: „Seit 20 Jahren nehme ich Tag für Tag Schmerzmittel. Manchmal konnte ich spazieren gehen, eine oder anderthalb Stunden, und am nächsten Tag schaffte ich es kaum bis zum nächsten Zeitungskiosk. Solche Schmerzen! Ich hatte mir so viel vorgenommen – das ist zu 90 Prozent gestrichen.“

 

Zweiter Teil: Interviews mit Fachleuten der Schmerzklinik

Im zweiten Teil des Buches findet sich zunächst ein Interview mit drei Krankenschwestern (56, 46,29 Jahre alt), die an der Kieler Schmerzklinik mit Patient*innen arbeiten, die oftmals eine jahrzehntelange Leidensgeschichte hinter sich haben. Die drei berichten davon, wie sie sich als spezialisiertes Team auf diese Menschen einstellen, inwiefern sie sich diese manchmal auch ein wenig erziehen, ob sie schon einmal mit Ausgebranntsein zu tun hatten und was sie in der Arbeit zurück bekommen. Es folgt ein Interview mit Hartmut Göbel als Neurologe/Psychologe und Leiter der Schmerzklinik. Darin berichtet er zunächst, was ihn dazu bewogen hat, sein berufliches Leben den chronischen Schmerzen zu widmen. Anschließend definiert er den Schmerz aus wissenschaftlicher Sicht. Dabei grenzt er „guten“ von „schlechtem“ Schmerz ab, äußert sich zum Begriff „Schmerzgedächtnis“, der Rolle von Schmerzmedikamenten und der menschlichen Psyche und beschreibt eine optimale Therapie.

 

Dritter Teil: Schmerzen begreifen

Im Theorieteil geht es um Definitionen rund um den Schmerz wie reizorientierte, reaktionsorientierte und psychologisch orientierte Schmerzdefinitionen, der Definition der Internationalen Schmerzgesellschaft sowie um die fünf Hauptkomponenten des Schmerzes (kognitiv, affektiv, motorisch, vegetativ, bewertend).

Anschließend geht es unter der Überschrift „Chronische Schmerzen“ um die Chronifizierungsskala, die Thematik der Therapieresistenz sowie standardisierte Schmerzfragebogen und Schmerzkalender.

In dem Abschnitt „Medikamentöse Schmerztherapie“ werden die wichtigsten Methoden der Schmerztherapie beschrieben. Dabei geht es „nicht um eine erschöpfende Darstellung der großen Vielzahl von Therapieoptionen“, sondern es sollen vielmehr „wichtige Aspekte einzelner Therapiemethoden herausgegriffen und erklärt werden.“ Dabei geht es um die Wahl von Medikament und Dosierung, die Umsetzung eines Stufenschemas in Anlehnung an die Weltgesundheitsorganisation (WHO), verschiedene Schmerzmittel (Nicht-, mittel- und hochpotente Opioidschmerzmittel, Schmerzpflaster, Antidepressiva, Neuroleptika, Antiepileptika, Kortikosteroide, Calcitonin, Baclofen, Capsaicin, verschiedene Triptane und ihre Handelsnamen).

Es folgt ein Abschnitt über Möglichkeiten und Grenzen von invasiven Verfahren in der Schmerztherapie wie z.B. die periphere Nervenblockade, die Sympathicusblockade oder die ganglionäre lokale Opioidanalgesie (GLOA).

Auch Krankengymnastik und physikalische Therapie nehmen in der Behandlung von chronischen Schmerzsyndromen einen zentralen Stellenwert ein. Sie sind „ein bewährter Baustein in einem multimodalen Antischmerzkonzept“, denn sie zielen darauf ab, den Patient*innen eine aktive Rolle im Umgang mit den Schmerzen zuzuweisen. Besprochen werden an dieser Stelle Massagen, manuelle Medizin oder Chirotherapie, Wärme- und Kältetherapie und transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS).

Am Ende des dritten Kapitels werden schließlich noch verhaltensmedizinische Therapieverfahren am Beispiel der Migräne vorgestellt. Hier geht es darum, nicht nur „behandelt“ zu werden, sondern selbst eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der Schmerzen einzunehmen: „Das passive Warten auf den Behandlungserfolg führt nicht zum Ziel. Vielmehr muss man sich zum eigenen Anwalt machen und an der Behandlung mitwirken. Der beste Migräneanfall ist der, der gar nicht erst stattfindet. Und wenn er doch kommt, so soll er zumindest weniger heftig ausfallen als üblich. (…) Wie lassen sich Anfallshäufigkeit sowie Schwere reduzieren? Beides ist in sehr vielen Fällen machbar – und zwar ganz ohne Medikamente.“ Gut kontrollierte Studien haben gezeigt, dass einfache, nicht medikamentöse Therapieverfahren „nahezu gleiche oder sogar bessere Effekte haben.“ Sie zielen jedoch „weniger spezifisch auf die Verbesserung der Migräne als vielmehr auf eine allgemeine Angstreduktion und eine erhöhte Lebensqualität.“ Dabei geht es v.a. darum, Eigeninitiative zu ergreifen, sich Klarheit über die Diagnose zu verschaffen, Ursache und Auslöser zu trennen, effektive Methoden zur Vermeidung oder Kupierung von Attacken zu nutzen, Auslöser zu meiden, einen möglichst regelmäßigen Tagesablauf zu realisieren, sich gesund zu ernähren, moderates Ausdauertraining durchzuführen, Entspannung und Selbstsicherheitstraining zu üben. Professor Göbel hat gemeinsam mit seinem Kollegen Professor Gerber ein „Migräne-Patientenseminar (MIPAS)“ entwickelt, das „auf eine umfassende neurologisch-verhaltensmedizinische Betreuung von Schmerzpatienten“ abzielt. „Die Betreuung bezieht sich sowohl auf die nicht medikamentöse Vorbeugung und Therapie von Kopfschmerzen als auch auf eine spezifische medikamentöse Prophylaxe und Behandlung nach wissenschaftlichem, ganzheitlichem Ansatz.“ Das Seminar wird dabei in einem genau definierten Setting und in einem klar strukturierten Ablauf (Gruppenbildung, Erstgespräche, Erläuterung der Diagnose und Information über die Entstehensbedingungen, Beratungsgespräch und Gruppendiskussion, Medikamentenbesprechung, Stressanalyse I, Stressanalyse II, Schmerzbewältigung und Abschluss) durchgeführt. Zu den Langzeiterfolgen schreibt Hartmut Göbel: „Interessanterweise sind mit verhaltensmedizinischen Therapieverfahren sehr positive Langzeiteffekte zu erzielen. So zeigte sich, dass 50 bis 66 Prozent der Patienten, die gleich zu Beginn gut auf psychologische Therapieverfahren ansprachen, für den Zeitraum von bis zu fünf Jahren die positiven Effekte aufrechterhalten können. Ähnlich gute Langzeitresultate lassen sich mit den Möglichkeiten der medikamentösen Prophylaxe nicht erreichen.“

 

Anhang

Im Anhang finden sich Adressen, Tipps und Informationen zu Schmerzspezialisten, überregionalen und regionalen Selbsthilfegruppen, bestellbare CDs für Entspannungstrainings wie die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, die mentale Entspannung, die Tiefenentspannung durch Aktivatmung oder die Imaginationstherapie bei akuten Schmerzen. Zuletzt finden sich eine Liste mit weiteren Veröffentlichungen des Autors sowie ein Register.

 

Fazit

Das Buch hält, was es im Vorwort verspricht: „Vieles ist bereits über chronische Schmerzen geschrieben worden. Die Schmerzerkrankungen werden diagnostiziert und behandelt. Statistiken geben über die Erfolge von Therapien Auskunft – das individuelle Schicksal bleibt jedoch verborgen. In diesem Buch sollen dagegen die Betroffenen an erster Stelle stehen. Sie erzählen, wie sich ihr Leben durch Schmerzen geändert, wie sich ihre soziale Umwelt umgestellt hat. Sie informieren darüber, welche Auswirkungen die Schmerzen für ihr eigenes Leben und ihre Welt hatten. (…) In den Gesprächen drücken die Betroffenen aus, was Schmerzen bedeuten. Sie beschreiben ihren Leidensweg und wie sie sich bemüht haben, eine Wende herbeizuführen. Die Gespräche zeigen die bewundernswerte Haltung der Betroffenen, die trotz Schmerzen nicht aufgegeben haben. Dies macht Mut. Schmerzen können gelindert werden, denn es gibt wirksame Wege aus den Schmerz.“ Besonders wichtig erscheinen mir in diesem Zusammenhang die im Buch vermittelten Aspekte des mittelbaren „Austausches“ mit sehr unterschiedlichen Leidensgenoss*innen und deren sehr vielfältigen Geschichten sowie die Betonung auf der Effektivität von Einstellungs- und Verhaltensänderungen. Es wird immer wieder herausgestellt, dass manche Krankheiten zwar leider nicht heilbar sind, aber durchaus durch einen hilfreicheren Umgang gelindert werden können, was einen enormen Zugewinn an Lebensqualität bedeutet. Das alles macht die Lektüre ausgesprochen lohnenswert, ganz abgesehen von jeder Menge wichtiger Informationen. Erfreulicherweise hat sich die Schmerztherapie seit Erscheinen des Buches in großen Schritten weiterentwickelt, gerade auch im Kontext von Migräne und Kopfschmerzen. Informationen darüber gibt es auf der Website der Schmerzklinik Kiel (https://schmerzklinik.de) sowie allgemein an vielen Stellen des Internet. Nicht zuletzt verfügt auch das UKE in Hamburg über Schmerzambulanzen, in denen hochspezialisierte Fachleute unermüdlich arbeiten und forschen (vgl. auch den Beitrag „Leben ohne Migräne“ im Magazin ZEIT WISSEN Nr. 05 vom September/Oktober 2022).

Es gibt also jede Menge Hoffnung und Hilfe für Menschen, die in ihrem Leben mit Schmerzen zu tun haben. Wichtig ist nur zu wissen, was, wie und wo.

 

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Foto: Pixabay

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