Meditation: Lebe diesen Augenblick

 

Ein wichtiger Gedanke vorneweg:

Wer sich mit Meditation beschäftigt, kommt früher oder später auch mit Osho in Berührung. Bislang habe ich hier keine Meditation von ihm eingebracht, da ich ihm sehr ambivalent gegenüberstehe. Auf der einen Seite erkenne ich seine Lebensleistung an, die Meditation vom Osten in den Westen transportiert und für die Menschen hier adaptiert zu haben. Auf der anderen Seite hat sich die westliche Meditationspraxis seit seinem Tod vor rund 30 Jahren bedeutend in verschiedene Richtungen weiter entwickelt. Und vor allem erkenne ich ihn nicht als „erleuchteten Meister“ an. Ich messe Menschen nicht an ihren Worten, sondern an ihren Taten und sehe, dass er sich in seiner letzten Lebensphase leider vollkommen disqualifiziert hat. Allen Vorbehalten zum Trotz hat er jedoch interessante Gedanken vorgestellt und schöne Übungen entwickelt, die es wert sind, vorgestellt zu werden. Wie zum Beispiel diese hier:

Je tiefer du in die Meditation eindringst, desto mehr verschwindet die Zeit. Wenn die Meditation wirklich aufgeblüht ist, ist die Zeit spurlos verschwunden. Es geschieht gleichzeitig: Wenn das Denken verschwindet, verschwindet die Zeit. Daher haben die Mystiker aller Zeitalter gesagt, dass Denken und Zeit nichts weiter sind, als zwei Seiten derselben Münze. Das Denken kann nicht ohne Zeit leben und die Zeit existiert nicht ohne Gedanken. Solange die Zeit existiert, sind Gedanken da.

Daher haben alle Buddhas immer wieder betont: ´Lebe in diesem Augenblick.` In diesem Augenblick zu leben, ist Meditation; einfach hier jetzt sein ist Meditation. (…) Dies ist Meditation – der Kuckucksruf weit weg, und das Flugzeug, das vorbeifliegt, und die Krähen und die Vögel, und alles ist ruhig, und der Geist steht still. Du denkst nicht über die Vergangenheit nach, und du denkst nicht an die Zukunft. Die Zeit ist stehengeblieben. Die Welt ist stehengeblieben.

Die Welt anzuhalten – das ist die ganze Kunst des Meditierens. Und im Augenblick zu leben heißt, in der Ewigkeit zu leben. Den Augenblick schmecken, ohne jede Vorstellung, ohne alles Denken, heißt, von der Unsterblichkeit kosten.“

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Osho: Das orangene Buch. Die Osho Meditationen für das 21. Jahrhundert. Köln 23. Auflage 2020

Foto: Pixabay

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