Weihrauch – Das älteste Heilmittel der Welt

Noch ein wunderschönes und motivierendes Buch über Weihrauch!

 

Maria L. Schasteen: Weihrauch. Das älteste Heilmittel der Welt.

Amerang 2019

 

Die Autorin

Maria L. Schasteen ist ärztlich geprüfte Aromapraktikerin und schaut auf eine über zwanzigjährige Erfahrung mit ätherischen Ölen zurück. Sie ist Autorin unzähliger Therapeuteninformationen und trainiert weltweit ein Team von Gleichgesinnten in der Anwendung hochwirksamer ätherischer Öle. Sie leitet die Firma Secrets of Nature und bringt auf ihrer Autorenseite in Facebook, auf ihrer Homepage sowie auf LinkedIn regelmäßig inspirierende Beiträge zum Thema Aromatherapie.“

 

Der Klappentext

Schon die alten Ägypter setzten den Weihrauch, neben der sakralen Anwendung, auch für therapeutische Zwecke ein. Von daher darf man mit Fug und Recht den Weihrauch als das wohl `älteste Heilmittel´ der Welt bezeichnen.

Maria L. Schasteen, die große Expertin für Duftmedizin, rückt den Weihrauch mit ganz neuen Anwendungsmöglichkeiten aus dem Dunkel der Geschichte in die Gegenwart der alternativen Heilweisen des 21. Jahrhunderts.

Der Weihrauch kann, wenn er sachkundig eingesetzt wird, auf der seelischen wie auf der körperlichen Ebene eine geradezu wundersame Heilwirkung auslösen. Er wird dann im wahrsten Sinne des Wortes zu ´geweihtem Rauch´!“

 

Das Buch

Das Buch enthält 10 Kapitel, einen Epilog über den Weihrauchbaum und zwei Anhänge, einen über den Weihrauch und die medizinische Forschung und einen mit wichtigen und wertvollen Richtlinien zur sicheren Anwendung ätherischer Öle. Letztere habe ich in dieser klaren und kompakten Form bisher noch nirgends gefunden und werde ihnen daher demnächst einmal einen eigenen Blog widmen. Dann folgen noch interessante Literaturhinweise und ein Index.

 

Die Kapitel:

Kapitel 1 enthält vier Geschichten, wie Weihrauch das Leben bereichert. Dabei geht es um rheumatische Arthritis, Lungenkrebs, einen Pudel mit Hautausschlag und Weihrauch in der Sterbebegleitung und Trauerbewältigung.

 

In Kapitel 2 beschreibt die Autorin die Geschichte des Weihrauchöles als dem Öl der Königsklasse und findet blumige Formulierungen für die Unterkapitel:

  • Weihrauch – ein himmlisches Versprechen

  • Weihrauch – das kostbare Öl der Könige

  • Weihrauchöl – die Urmedizin der Menschheit.

 

Im 3. Kapitel geht es um die Weihrauch-Hausapotheke – „Ein Baum, aber hundert Anwendungen“. Maria L. Schasteen schildert, wie das Räuchern von Weihrauchharz Geist und Körper heilen kann und inwiefern der Duft des Weihrauchöls Emotionen ausgleicht. Sie schreibt von Weihrauchwasser für einen glücklichen Darm, das Kauen von Weihrauchharz für gesunde Zähne und Weihrauchöl als perfekte Nahrungsergänzung. Sie beschreibt Einreibungen gegen Entzündungen und freie Atemwege bei Schnupfen mit Weihrauchdampf. Die Aromapraktikerin empfiehlt Baden, Duschen und ein Fußbad mit Weihrauchöl für eine wohlige Tiefenentspannung und die Anwendung von Weihrauchöl bei bestimmten Beschwerdebildern „von Kopf bis Fuß“ wie Augenleiden und Knochenbrüche.

 

Das 4. Kapitel enthält spezielle Anwendungen und Tipps für die Hausapotheke. Zum Beispiel:

  • Wie Weihrauch gegen Depressionen hilft

  • Begegne Stress, Angst und Traumata mit Weihrauchöl

  • Wie Weihrauch die Nerven beruhigt

  • Halsentzündung und das Weihrauchöl

  • Anwendung von Weihrauchöl bei Muskelverspannung und Gelenkbeschwerden

  • Mundpflege mit Weihrauch.

Es folgen Rezepte für Schönheit und Jugendlichkeit, das Thema Weihrauch in der Kinderstube und als 5000 Jahre alte Geburtshilfe sowie Weihrauchöl als Medizin für Tiere.

 

Im 5. Kapitel finden sich vielfältige „Weihrauchrezepte selbst gemacht“, zum Beispiel für Badesalz, Anti-Falten-Creme, Massageöl oder Haarwasser. Sehr schön finde ich auch die Weihrauch-Fußmassage zum Einschlafen.

 

Das 6. Kapitel beschäftigt sich mit Weihrauch als „Geschenk aus der Wüste Arabiens“. Hier geht es um den Weihrauchbaum an sich, die sagenumwobenen Erfolgsgeschichten von Weihrauch, wie die gute Kunde sich rasch um den Erdball verbreitete, die Aufzeichnungen der Kros (Schriften aus prähistorischer Zeit), den täglichen Gebrauch, und die wissenschaftlichen Errungenschaften auf dem Gebiet der modernen Medizin. Du findest interessante Informationen zur Zirbeldrüse und Ausführungen zu der uralten und geheimnisumwobenen Legende von Isis und Osiris, die auf einem Initiationsritual basiert.

 

Das 7. Kapitel ist der Qualität des Weihrauchs im Licht der Wissenschaft gewidmet. Es geht um die heilsamen Boswelliasäuren in der Wissenschaft, die verschiedenen Weihraucharten (z.B. Königsweihrauch Boswellia frereana mit geringem therapeutischen Nutzen, das indische Weihrauchöl Boswellis serrata, den therapeutischen Weihrauch Boswellia carteri aus Somalia und das wertvollste Therapeuten-Öl Boswellia sacra), die Qualität, den Unterschied zwischen echten und verfälschtem, unwirksamem Weihrauch und die Weihrauch-Destillation.

 

Im 8. Kapitel beschreibt die Autorin die „heiligen Öle der Bibel“:

  • Weihrauch, der Weihevolle

  • die Zeder von Libanon

  • Cassia, ein uraltes Zimtgewürz

  • Labdanum, die Rose von Sharon oder Zistrose

  • Myrrhe, das Mutter-Öl, das in Liebe einhüllt

  • Zypresse, tief verwurzelt und in luftige Höhen

  • Galbanum, ein Öl zum Loslassen

  • Ysop, das Öl zur Reinigung

  • Myrte, das Sinnbild für Liebe

  • Narde/Indische Narde/Nardenähre/Spikenard, „die Wohlriechende“

  • Sandelholz, Aloes, das kostbare Öl der Antike

  • Onycha, der „Weihrauch von Java“.

 

Im 9. Kapitel finden sich „Weihrauchgeschichten, die das Leben schreibt“, zum Beispiel Weihrauch für gesunde Augen, die Anwendung bei einer Fieberblase, bei Nesselausschlag, bei Problemen mit der Schilddrüse, einer gebrochenen Zehe, bei Anämie und bei Ekzemen. Es gibt auch eine Geschichte über das Zahnen und den Umgang mit Angst und Furcht. Äußerst kritisch bin ich bei den Schilderungen über Weihrauch und Krebs, von denen sich gleich mehrere finden. Es folgen Rezepte für Hauterkrankungen und für Sonnenbrand.

 

Das 10. Kapitel befasst sich mit dem antiken Gebrauch von Weihrauch: „Weihrauch, das heilige Salböl, war ein Allheilmittel für jede erdenkliche Krankheit und ein Hilfsmittel zur Anhebung des spirituellen Bewusstseins. Es war ein Begleiter durch das Leben von der Wiege bis zur Bahre und diente als Heilmittel und zur Freude.“

Kyphie, eine ägyptische Mischung aus biblischer Zeit, wurde „von den Ägyptern über die Jahrhunderte hinweg bis zur Zeitenwende bei religiösen Ritualen, für die Reinigung der Emotionen und andere Zwecke genutzt. Die exakte Formel der Zusammensetzung wurde von den Priestern der Tempel strikt geheimgehalten. Jedoch wurden einige Listen der Zusammensetzung von Kyphi veröffentlicht“. Bestandteile sind Weihrauch, Onycha, Myrrhe, Wacholder, Galanga, Zimt, Zedernholz, Lotus und Honig mit Rosinen.

Es finden sich etliche antike Anwendungsmöglichkeiten des beliebten Weihrauchs, die alle Aspekte des täglichen Lebens abdecken: Hautpflege, klaffende Wunden, gebrochene Knochen, Augenentzündung, Stress/Nervosität/Ängstlichkeit, Krebs, Insektenschutz, Vergesslichkeit, Schlaf und Träume, Gebete, Transformation, Magen-Darm-Beschwerden, Infektionen, Schwangerschaft und Geburt, Weihrauchtee, Erkältung, arabisches Räucherpulver und Schönheit.

 

Es folgt ein pathetischer Epilog:

Der Weihrauchbaum

Der Weihrauchbaum, der mit all seinen Kräften im kargen, sandigen oder steinigen Boden verwurzelt ist und unter widrigsten Lebensbedingungen stolz und unerschrocken seine Krone in den Himmel reckt, ist ein Symbol der Unsterblichkeit.

Fernab vom Glanz und Lärm der modernen Welt, bescheiden, weise und auf sein Lebensziel ausgerichtet, steht er in brütender Sonnenhitze. Einsam erträgt er die eiskalten Mondnächte. Er steht ohne Wasser stark und unbesiegbar auf seinem Platz, allen Widrigkeiten zum Trotz, außer der gnädige Monsunregen labt ihn einmal im Jahr.

Er gibt sein Herzblut ohne zu zögern bereitwillig her, um den Leidenden Hilfe und Trost zu spenden, und fragt dabei nicht: ´Was tust du für mich?` Er ist ein wahrhaft Gebender und bedingungslos Liebender.

Wenn er sich der Leiden annimmt, ist er in seiner Weisheit nicht auf das Problem, die Krankheit, fokussiert, sondern transformiert und transzendiert sie, wofür der aufsteigende weihevolle Rauch ein Symbol ist.

Er ist der Baum des Lebens. Mit Kraft, Stärke und Weisheit ausgestattet, erfüllt er die Aufgabe seines Lebens. Ein wahrhaft vorbildlicher Meister. Durch sein Sein und Wirken hat er sein Ziel, seine Bestimmung, erreicht, ein Mitarbeiter des Schöpfers in dieser Welt zu sein.

So wünsche ich dir den Segen des Himmels, der dir dieses Geschenk in die Hände legt mit dem göttlichen Versprechen: ´Ich bin immer bei dir.` Wenn du den heiligen Weihrauch liebevoll verwendest, kann er mit seinem ´heiligen Rauch` wieder zu den himmlischen Höhen aufsteigen, wohin er dich mitnehmen will.“

Sagte ich nicht: pathetisch!?

 

Meine Meinung

Das ebenso übersichtliche wie ästhetisch wunderschön gestaltete Buch enthält viele praktische Erklärungen und Hinweise.

Die Autorin findet bereits gleich zu Anfang klare Worte: „Es ist natürlich selbstverständlich, dass bei ernsthaften Erkrankungen ärztliche Hilfe unumgänglich ist. In einem solchen Fall kann eine Selbstbehandlung sogar lebensgefährlich werden. Was hier gesagt und geraten wird, soll also keinesfalls den Arzt oder Heilpraktiker ersetzen, sondern es will vielmehr das Allgemeinwissen und den Wert natürlicher Heilkräfte erweitern, damit man sich bei Bedarf mit einfachen, natürlichen Mitteln selbst helfen kann.“

Und: „Das Einnehmen von nicht als Nahrungsergänzung gekennzeichneten ätherischen Ölen ist in der EU verboten.“

Gleichzeitig kommt sie charmant daher: „Ich widme dieses Buch mit Liebe allen meinen Leserinnen und Lesern, die den Ruf der Zeit verstehen und Hilfen in der Apotheke der Natur suchen.“

Den Epilog über den Weihrauchbaum lese ich allerdings mit genauso gemischten Gefühlen wie das ganze Buch: Einerseits finden sich wissenschaftlich anerkannte Definitionen und Zusammenhänge, andererseits ist der Titel an einigen Stellen ein ganzes Stück „drüber“, hochfliegend bis schwülstig.

Also bilde dir gerne dein eigenes Urteil!

Und – wie immer – freue ich mich über Rückmeldungen und konstruktiv-kritische Kommentare!

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Foto: Pixabay

 

 

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