Das Leben war nie als Kampf gedacht (3)

Das Leben war nie als Kampf gedacht – Gesundheit und Wohlbefinden

Das Leben war nie als Kampf gedacht. Es sollte sich aus seiner Quelle im reinen Bewusstsein entfalten“, schreibt der indische Internist und Meditationslehrer Deepak Chopra* in seinem Buch der Lösungen.

 

Die Herausforderungen des Lebens – Gesundheit und Wohlbefinden

Im zweiten Kapitel führt er inspirierende Überlegungen zu den größten Herausforderungen des Lebens aus. Nach dem Thema der Beziehungen wendet er sich dem Aspekt Gesundheit und Wohlbefinden zu.

Chopra merkt kritisch an, dass viele Menschen Gesundheit nur im körperlichen Sinne definieren und das auch im Bereich der Prävention hauptsächlich der Fall ist. Und: „Sogar wenn ganzheitliche Gesundheitsprogramme angeboten werden, ersetzt man im Allgemeinen lediglich Pharmazeutika durch Kräuter, industriell verarbeitete Nahrung durch Biolebensmittel und Jogging durch Yogastunden“.

 

Ganzheitlicher Ansatz

Er plädiert für einen „wirklich ganzheitlichen Ansatz“. Das bedeutet: Wenn du dich der Gesundheit ganzheitlich nähern möchtest, musst du das Bewusstsein einbeziehen. Denn: „Bewusstsein ist ein unsichtbarer Faktor mit enormer Langzeitwirkung auf Körper und Geist.“

 

In diesem Sinne kannst du für dich die folgenden – grundlegenden – Fragen beantworten:

  • Bist du zuversichtlich, mit alten Gewohnheiten wie Bewegungsmangel, Überernährung oder übermäßigem Stress brechen zu können?

  • Fällt es dir schwer, deine Impulse zu kontrollieren?

  • Bist du unglücklich mit deinem Gewicht und deinem Körperbild?

  • Nimmst du dir vor, Sport zu machen, und findest dann alle möglichen Ausreden, es nicht zu tun?

  • Schwankt deine Begeisterung hinsichtlich der Gesundheitsvorsorge?

  • Wie stehst du zum Alterungsprozess?

  • Ist der Tod ein Thema, über das du lieber nicht nachdenkst?

 

Jede dieser Fragen hat zwei Ebenen. Auf der ersten hast du es mit einem bestimmten Risikofaktor wie z.B. Gewicht und Bewegung, zu tun. Die zweite Ebene ist die geistige. Hier geht es um Negativität, emotionale Verdrängung, Druck und Einsamkeit. Was alle diese Faktoren gemeinsam haben, ist ein eingeschränktes Bewusstsein, schreibt Deepak Chopra. „Geistige Mauern trennen uns und schließen uns stärker ein als die vier Wände, in denen wir leben.“ Im Einzelnen verursacht eingeschränktes Bewusstsein einen negativen körperlichen Zustand durch verschiedene Faktoren:

 

1. Ignorieren oder Verleugnen von Körpersignalen

Ein eingeschränktes Bewusstsein behindert den Informationsfluss zunächst im Gehirn, der körperlichen Entsprechung des Geistes. Aber jede Zelle lauscht dem Gehirn oder erhält direkte Anweisungen von ihm, und innerhalb von Sekunden übermitteln chemische Botschaften gute oder schlechte Nachrichten an jeden Punkt im ganzen System.“ Grundsätzlich gilt: Wenn du in Sachen Lebensführung eine schlechte Wahl bezüglich Ernährung, Bewegung und Stress fällst, triffst du damit eine ganzheitliche Entscheidung. Deine Entscheidungen sind untrennbar mit deinem Körper verbunden, der die Konsequenzen jeder negativen Wahl tragen muss.

Die Lösung:

Bemühe dich um ein größeres Bewusstsein und eine bessere Akzeptanz deines Körpers. Nimm über Empfindungen und Gefühle Kontakt zu ihm auf. Bringe die blockierten und abgelehnten Aspekte an die Bewusstseinsoberfläche.

 

2. Einschleichen von Gewohnheiten und schwere Impulskontrolle

Dein Körper passt sich einerseits allen deinen Entscheidungen an – und seine Bandbreite ist sagenhaft. Andererseits schränkst du dich aufgrund deiner Gewohnheiten auch bewusst ein und weigerst dich, dich anzupassen. Ein extremes Beispiel dafür sind Süchte.

Die Lösung:

Halte kurz inne, bevor du aus einer Gewohnheit heraus handelst. Frage dich, wie du dich fühlst. Mache dir klar, dass es auch andere Möglichkeiten gibt. Kannst du eine andere Wahl treffen? Gewohnheiten brichst du, indem du den automatischen Reflex unterbindest und Fragen stellst, die neue Wahlmöglichkeiten eröffnen.

 

3. Negative Rückmeldungsschleifen

Die Kommunikation zwischen den Körperzellen verläuft keineswegs nur in eine Richtung. Die Botschaften gehen hin und her, überschneiden und vereinigen sich immer wieder, während sie durch das Blut und das Nervensystem transportiert werden. Wenn eine Zelle signalisiert: „Ich bin krank“, erwidern die anderen: „Was können wir für dich tun?“. Dieser einfache Mechanismus ist eine Rückmeldungsschleife. Rückmeldung heißt, dass keine Nachricht unbeantwortet, kein Hilferuf ungehört bleibt. Die Rückmeldungen deines Körpers sind ausschließlich positiv. Zellen wollen überleben und das gelingt ihnen nur, wenn sie sich gegenseitig unterstützen. Sogar der Schmerz dient dazu, deine Aufmerksamkeit auf Bereiche zu lenken, die der Heilung bedürfen.

 

Dennoch haben wir ein enormes Talent dafür, negative Rückmeldungen zu erzeugen. Dein Körper leidet unter dem Konflikt und der Verwirrung, der Angst und der Niedergeschlagenheit, der Trauer und der Schuld, die unser Denken durchziehen. Zum Teil betrachten wir das als berechtigt. Das Problem ist, dass wir die Kontrolle über die negativen Rückmeldungen verlieren. Depression ist zum Beispiel unkontrollierte Traurigkeit. Angst ist Furcht, die ungehindert weiterbesteht. Dies ist der komplexeste Bereich des eingeschränkten Bewusstseins, da es ein ganzes Leben oder auch nur eine Minute dauern kann, die Rückmeldungsschleifen des Körpers zu stören. Stress kann dich unvermittelt treffen oder über Monate und Jahre zermürben. Die Ursache ist nach Chopra allerdings immer die gleiche: Das Bewusstsein hat sich zu einem engen Kreis zusammengezogen, um eine Gefahr abzuwenden.

Die Lösung:

Verstärke das positive Feedback. Dies kannst du innerlich oder äußerlich tun. Bitte um Hilfe. Richte den Blick nach innen und lerne, negative Energien loszulassen. Dein Körper will seine geschwächten oder blockierten Rückmeldungsschleifen wiederherstellen. Rückmeldungen sind Informationen. Hilfreich ist alles, was Körper und Geist mit mehr Informationen versorgt.

 

4. Ein Ungleichgewicht führt zu Unbehagen oder Krankheit

Im Westen neigen wir dazu, Gesundheit als einfache Ja-Nein-Entscheidung zu betrachten: Entweder bist du gesund und es geht dir gut oder du bist krank und musst zum Arzt. Das läuft auf nur zwei Wahlmöglichkeiten hinaus. Der Körper durchläuft jedoch viele Stadien des Ungleichgewichtes, bevor Krankheitssymptome auftreten. Schätzungen zufolge werden z.B. in über 90% schwere Erkrankungen von den Patienten selbst und nicht vom Arzt entdeckt.

 

Der Begriff Ungleichgewicht bedeutet in diesem Zusammenhang, dass dein Körper nicht mehr in der Lage ist, sich anzupassen. Je nach Schwere des Problems ist er gezwungen, einen Zustand des Unwohlseins, des Schmerzes, der eingeschränkten Funktion oder sogar die Notabschaltung hinzunehmen. Wenn man diesen Prozess auf mikroskopischer Ebene beobachten würde, wäre erkennbar, dass von den Rezeptoren vieler Zellen kein steter Nachrichtenstrom mehr empfangen oder gesendet wird. Ohne diesen können sie aber nicht mehr normal funktionieren. Im Grunde ist der Verlust von Gleichgewicht ein ebenso komplexer Prozess wie das Halten des Gleichgewichts, aber ein entscheidender Faktor ist das Bewusstsein. Gute Gesundheit beginnt damit, dass du dir deines Körpers bewusst bist. Nichts ist sensibler als das Bewusstsein und wenn es abgezogen oder blockiert wird, verliert der Körper einen Teil seiner Selbstwahrnehmungsfähigkeit und die Selbstüberwachung bricht zusammen.

Die Lösung:

Breche aus der oben beschriebenen Dualität aus, denn es gibt viele Graustufen. Achte auf die kleinen Signale deines Körpers. Nimm sie ernst und wende deine Aufmerksamkeit nicht einfach wieder ab. Es gibt ein breites Spektrum von Menschen, die mit Energie arbeiten sowie von körperbezogenen Therapieformen, die kleine Unausgewogenheiten ausgleichen, bevor sie zu Krankheiten werden.

 

5. Der Alterungsprozess verursacht Angst und Energieverlust

Wäre der Alterungsprozess eine rein körperliche Geschichte, würde er sich auf alle Menschen zu jeder Zeit gleich auswirken. De facto ergeben sich jedoch dramatische Unterschiede abhängig von Ort und Zeit. Für alle Symptome des Alterungsprozesses gibt es Ausnahmen. Auch wäre es zu kurz gefasst, eine zu starke Betonung auf die körperlichen Alterungsaspekte zu legen. In den letzten Jahrzehnten hat sich eine Generation von „neuen Alten“ entwickelt, was vor allem auf eine veränderte Einstellung und veränderte Erwartungen zurückzuführen ist. Die Menschen der Generation der sogenannten Baby-Boomer gehen davon aus, bis weit über das 70. Lebensjahr hinaus gesund und aktiv zu sein.

Die Lösung:

Schließe dich den neuen Alten an. Isolation und Einsamkeit treffen Menschen in der Regel nicht über Nacht. Davor liegen Monate und Jahre, in denen sich Passivität und Resignation breit machen. Im letzten Abschnitt der mittleren Jahre (55. – 70. Lebensjahr) hast du Zeit, dein Alter zu planen und dabei auf die erste Lebenshälfte aufzubauen – nicht, um dich auf den Lebensabend einzurichten, sondern um dich auf die inneren Werte zu besinnen und sie in einer bedachteren, erfüllteren Aktivität zum Ausdruck zu bringen.

 

6. Angst vor dem Tod

Der Tod ist die letzte Grenze, die das Bewusstsein überwinden muss. Dies ist unvermeidlich, auch wenn wir die Beschäftigung mit dem Tode scheuen. Fast alle Weltreligionen versprechen, dass der Tod nicht das letzte Wort haben wird. Allerdings können Zukunftsversprechen die Ängste, die uns hier und jetzt befallen, kaum auflösen. Es gibt auch noch keinen medizinischen Test, der nachweisen könnte, wie sich die Angst vor dem Tod auf die Zellen auswirkt. Wenn du einen Schritt zurücktrittst, wirst du jedoch erkennen, dass deine Einstellung zu Leben und Tod einen enormen Einfluss auf dein Leben hat. Sobald man Gesundheit ganzheitlich definiert, muss die Angst vor dem Tod unweigerlich Folgen haben, zum Beispiel dass du dich auf der Welt nicht sicher fühlst, ständig vor Gefahren auf der Hut bist und den Tod für mächtiger hältst als das Leben. Erst die Umkehr dieser Konsequenzen kann ein tiefes, dauerhaftes Gefühl von Wohlbefinden ermöglichen.

Die Lösung:

Erlebe die Bedeutung von Transzendenz. Transzendieren heißt, über den normalen Wachzustand hinauszugehen, wie du das z.B. schon in Fantasien, Tagträumen, Zukunftsvisionen usw. tust. Wenn du diesen Prozess durch Meditation, Kontemplation und Selbstbetrachtung fortsetzt, kannst du dein Bewusstsein erweitern, bis du die Erfahrung reinen Bewusstseins machst. Sobald du darin verankerst bist, „wird die Furcht vor dem Tod dem Wissen um den Zustand der Unsterblichkeit weichen“, behauptet Deepak Chopra.

 

Heilung

Krankheit und Not bedürfen der Heilung. Dein gegenwärtiges Bewusstsein ist die Grundlage all deiner geistigen Gewohnheiten und Einstellungen. Du entwickelst daraus die Verhaltensweisen für ein ganzes Leben. Ein eingeschränktes Bewusstsein beschneidet dein Verhaltensrepertoire ganz erheblich. Das ist letzten Endes auch der Grund, warum Menschen sich gesundheitsgefährdenden Aktivitäten zuwenden. Sie sehen keinen Ausweg, weil sie in einer stark begrenzten Sicht der Möglichkeiten gefangen sind.

 

Wie ich finde, sind das doch recht herausfordernde Gedanken zum Thema, oder? Schreib gerne deinen Kommentar und lass uns in den Diskurs darüber kommen!

 

Im nächsten Blog geht es um den Erfolg.

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*Deepak Chopra: Das Buch der Lösungen. Spirituelle Antworten auf alle Lebensfragen. München 2. Auflage 2012

 

Foto: Pixabay

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