Pfefferminzöl – nicht sexy, aber sooo gut!

Nee, ganz ehrlich – Pfefferminzöl hat wenig Chancen auf den Titel „Sexiest thing on earth“. Das macht aber nix. Es sollte trotzdem in keinem Haushalt und in keiner Reiseapotheke fehlen. Weil es so unglaublich hilfreich ist. Ein schnell wirksames Mittel in akuten Fällen. Deshalb gehört das Minzöl auch zu den bekanntesten Essenzen in der Aromatherapie.

Kleiner Bio-Einschub:

Die Minze gehört zur Familie der Lippenblütler. Aus 1000kg Pflanzen werden 100 bis 1000g Essenz gewonnen. Es wird vermutet, dass die Pfefferminze eine spontane Kreuzung von Wasserminze und Grüner Minze ist. Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie in England zum ersten Mal entdeckt. Sie enthält zu 50 – 80% Menthol. Dieses ist verantwortlich für den kühlenden, erfrischenden und befreienden Effekt des Minzöls. Schon ein einziger Tropfen genügt.

Unzählige Produkte werden mit dem Minzduft parfümiert. Am bekanntesten sind wohl Kaugummi und Zahnpasta. Aus der Küche kennen wir die Minze u.a. in Pfefferminzlikör, Bonbons und dem leckeren marokkanischen Minztee.

Allgemeine Wirkung:

Der Duft der Minze stimuliert das Gehirn. Er erfrischt den Geist, fördert Denken und Konzentration und stärkt das Gedächtnis. Als Raumduft schafft er eine klare und frische Atmosphäre. Neben der erfrischenden geistigen Wirkung hat das Pfefferminzöl eine vergleichbare Wirkung auf die Psyche. Bei Müdigkeit, Schwäche und Kraftlosigkeit weckt es die Lebensgeister allein schon durch Riechen. Körperlich wirkt das Öl der Pfefferminze vor allem schmerzstillend, kühlend und erwärmend zugleich.

Mund und Rachen

Der Duft des Pfefferminzöls wird von dem Hauptinhaltsstoff Menthol bestimmt. Dieser steht für Gesundheit, Sauberkeit und Frische. So ist das Pfefferminzöl ein erfrischendes und antiseptisches Mund- und Rachen-Mittel. Es ist in vielen Zahn- und Mundpflegeprodukten enthalten, macht frischen Atem und kann als Mundwasser entzündete Mundschleimhaut heilen.

Kopfschmerz, Migräne u.a.

Bei Kopfschmerz und Migräne ist das Pfefferminzöl DER Klassiker. Es ist sehr wirkungsvoll durch seine entkrampfenden und schmerzstillenden Qualitäten. Bei Kopfschmerzen durch Nacken- und Schulterverspannungen bringt der momentan kühlende Effekt des Menthols Erleichterung, erzeugt danach aber das Gefühl angenehmer Wärme durch die angeregte Durchblutung. Am besten wenige Tropfen unverdünnt auf die Schläfen und den Nacken einmassieren. Achtung: Darauf achten, dass kein Öl in die Augen fließt, sonst gibt es Rötungen und Tränenvergießen.

Das Öl der Pfefferminze hilft auch bei Schwindel, Herzklopfen, Schock und Schwäche. Einige Tropfen davon auf ein Taschentuch – das nennt man trockene Inhalation – können helfen.

Infekte

Die antiseptischen, Abwehr steigernden, fiebersenkenden und schleimlösenden Eigenschaften des Minzöls schätzen wir auch bei einer aufkommenden Erkältung oder Grippe. Beim ersten Kratzen im Hals vorsichtig einen Tropfen auf die Zunge geben. Bei einer verstopften Nase ist die kühlende, erfrischende und befreiende Wirkung der Pfefferminze ideal. Auch hier nur einen Tropfen auf die Zunge geben, nicht in die Nase. Bei einem fiebrigen Infekt ist sie ideal als Zugabe zu einem fiebersenkenden Wickel. Bei Heuschnupfen sollte sie hingegen nicht verwendet werden, da sie die Schleimhäute zusätzlich reizen kann.

Magen und Darm

Die Pfefferminze gilt ebenfalls als pflanzliches Magen-Darm-Mittel. Bei Verdauungsbeschwerden wirkt sie krampflösend. Insgesamt sollte die Pfefferminze jedoch behutsam angewendet werden! Eine Überdosis bei der inneren Einnahme kann zu Reizungen der Magen- und Darmschleimhäute führen.

Gynäkologie

In der Gynäkologie ist das Pfefferminzöl ein ungefährliches Mittel bei Übelkeit in der Schwangerschaft. Es kann schon bei den ersten Anzeichen mit seinem belebend-frischen Duft Nase und Kopf frei machen. Bei Wechseljahres-Beschwerden sind Teilkörperwaschungen mit Pfefferminzöl wohltuend gegen Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Das Öl reizt aufgrund seines Menthol-Gehaltes die Kälterezeptoren der Haut und täuscht somit einen angenehm kühlenden Effekt vor.

Gelenke, Muskeln u.a.

Minzöl gelöst in Wasser, Alkohol, Essig oder Öl ist ein bewährtes Mittel für Einreibungen bei Gelenkschmerzen, Nervenschmerzen, Rheuma, Muskelkater, Hexenschuss, Prellungen, Verstauchungen, Quetschungen, Gelenkschmerzen sowie für Massagen oder Kompressen.

VORSICHT:

Bei Kindern unter 6 Jahren sollte Pfefferminzöl nicht innerlich oder in hoher Konzentration äußerlich verwendet werden.

Minzöl gilt wie Kampferöl als Antidot zu homöopathischen Mitteln und sollte deshalb während einer entsprechenden Behandlung nicht eingenommen werden.

Fragen?

Nachfragen zu konkreten Anwendungsmöglichkeiten, Mischungen und Dosierungen und Anfragen für Einzeltermine gerne an mich! 🙂

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Text-Quellen:

Susanne Fischer-Rizzi: Himmlische Düfte, München 1990

Monika Werner: Mind-Maps Aromatherapie, Stuttgart 2013 (2. Auflage)

Maria Alscher-Scheunemann: Seminar-Reader Aromatherapie, Hamburg 2013

Bild-Quelle:

Pixabay/congerdesign

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