Warum ich Psychotherapeutin geworden bin

 

Auf meiner Website sind eine ganze Menge Infos über das WAS und WIE meiner Arbeit, aber weniger über das WARUM.

Darum geht es heute. Warum bin ich Psychotherapeutin? Warum tue ich, was ich tue? Was ist meine Motivation? Was ist mein Ziel? Woran glaube ich, tief von innen heraus?

Ich habe einen Traum. Schon lange. Seit ich 13 bin, genau genommen. Ich glaube, dass sich Menschen verändern können. Wenn sie das selbst wirklich wollen. Und/oder wenn sie sich von äußeren Umständen wie großen Veränderungen im Leben oder Krisen dazu herausfordern lassen. Und wenn sie dabei unterstützt werden. Da reicht schon ein einziger Mensch. Die Voraussetzung dafür ist eine klare Entscheidung.

Nein, damit meine ich nicht ein: „Ja, toll, dass mein Bruder den Kontakt zu mir abgebrochen hat “ usw. Nein. Das kann auch ein: „Ich finde das jetzt alles total kacke und ungerecht. Ich will das nicht. Das Ding ist aber: Es ist so, wie es ist. Und wenn ich jetzt nicht verzweifeln und von der nächsten Brücke springen will, gehe ich besser davon aus, dass mir nicht ohne Grund so etwas Garstiges passiert. Und dass ich daraus etwas Wesentliches für mich lernen kann.“

Das habe ich zum Beispiel nach einer schlimmen Trennung so entschieden. Und es hat funktioniert – und zwar richtig gut. Natürlich bin ich immer noch ein Mensch und damit angreifbar, fehlbar, verletzbar und nicht perfekt, aber ich habe grundsätzlich eine Klarheit, einen Frieden und vor allem eine Freiheit erlangt, von denen ich früher noch nicht einmal zu träumen gewagt hätte.

Mittlerweile weiß ich auch, dass Freiwilligkeit ein ganz wesentlicher Faktor ist, um Menschen zu unterstützen. Ich liebe es, mit Menschen zu arbeiten, die genau das haben wollen, was ich zu geben habe. Das ist in der Schule nicht so und deshalb habe ich einen besonderen und sicheren Raum mitten in der Stadt geschaffen. Um Menschen zu begleiten, die freiwillig zu mir kommen, um ihr authentisches Ich oder ihr bestes Selbst zu leben, ihren ureigenen Weg zu gehen und endlich durchzustarten in eine bessere Zukunft. Ich kann dir zeigen, wie du dich auf das, was funktioniert, konzentrierst und es stärkst. Nur du weißt, wo du hinwillst, aber ich kann dir helfen, den nächsten Schritt zu setzen, und das mutig und sicher.

Okay, ich setze noch einen drauf und sage: Ich glaube daran, dass wir die Welt verändern können, ein Stück weit. Ich glaube, dass Idealismus nicht verkehrt ist, allerdings im richtigen Maß und in Verbindung mit einem klaren Blick und einem gesunden Realismus. Man denke zum Beispiel nur an Weltveränderer wie Martin Luther King. Im Sommer 1963 kamen 250 000 Menschen nach Washington D.C., um seine berühmte Rede: „I have a dream“ zu hören. Diese Menschen strömten in Scharen zusammen, weil er öffentlich all das aussprach, was sie selbst dachten und glaubten. Und das war erst der Anfang.

Von daher glaube ich, dass es möglich und nötig ist, die Welt anders zu sehen und anders über sie zu denken und sie besser zu machen. In deinem Leben, vor deiner Haustür. Und ich möchte dich dazu ermutigen und herausfordern, das zu tun! Wenn du das möchtest, begleite ich dich gerne ein Stück auf deinem Weg.

Das hier ist mein bislang persönlichster Blog. Weil das wirklich wichtig ist und einen Unterschied macht. In aller Bescheidenheit: Es gibt viele Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in dieser Stadt. Es gibt viele gute Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in dieser Stadt. Aber niemand arbeitet so wie ich. Denn niemand ist so wie ich und hat meinen Hintergrund.

Eigentlich geht es hier aber überhaupt nicht um mich. Sondern um dich. Was du willst. Und vor allem: Warum du es willst. Und was dein nächster Schritt, dein nächstes Etappenziel ist. Nicht zu klein, nicht zu groß, dafür total konkret und auf dich zugeschnitten.

Da wäre ich dann aber schon wieder beim WIE meiner Arbeit. Deshalb zurück zu meiner Ausgangsfrage: Warum bin ich Psychotherapeutin geworden? Schon als Teenager fand ich das Thema Persönlichkeitsentwicklung hochinteressant und belegte in der Oberstufe den Leistungskurs Erziehungswissenschaften. Psychologie gab´s nicht. Die Inhalte haben mich total fasziniert und schon da war mir klar, dass ich Therapeutin werden möchte. Ebenso war mir klar, dass ich dafür eine gewisse Menschen- und Lebenserfahrung benötige. Und für das Studium der Psychologie einen bestimmten Numerus Clausus und eine nicht geringe mathematische Begabung. Mir war damals mit 18 oder 19 sonnenklar, dass ich diese Voraussetzungen so nicht mitbringe. Und mir besser was anderes überlege.

Durch verschiedene Zufälle landete ich dann an der Rheinischen Schule für Sehgeschädigte im Düsseldorfer Süden und in verschiedenen anderen Schulen und schließlich im Studium der Sonderpädagogik. Weil ich es konnte. Weil mich alle Schulleiter in meinen Praktika als Naturtalent sahen. Und mich zum Teil schon am ersten Tag mit den Klassen allein ließen: „Sorry, Frau Rutz, ich hab jetzt grad mal ein Elterngespräch, machense mal ein bisschen Kopfrechnen mit denen“ – und es funktionierte! Sogar an der Schule für Verhaltensgestörte, in der es durchaus mal vorkam, dass ein Schüler einem anderen einen Dartpfeil ins Auge warf.

Was mich von Anfang an in meinem Leben begleitet hat: dass ich mich stets ein Stück von der Norm abgehoben habe. Das war allein schon als Tochter einer blinden Mutter mit dem daraus resultierenden – ungewollten – immensen Interesse der Umwelt unumgänglich. Auch habe ich immer wieder erlebt, dass Menschen mir spontan vertrauen und Dinge mit mir teilen, die sie nicht unbedingt gleich jedem erzählen. So etwas habe ich so oft erlebt – das konnte kein Zufall sein, daraus musste ich einfach etwas machen. Und zwar einen Beruf. Meinen Traumberuf. Den Traum leben. Mit jahrzehntelanger Verspätung einerseits, genau zum richtigen Zeitpunkt andererseits.

Simon Sinek* sagt, dass das Warum von Menschen und Organisationen aus der Vergangenheit kommt. „Es entsteht aus der Erziehung und der Lebensführung eines Individuums oder einer kleinen Gruppe.“ Das kann ich nur bestätigen und das ist genau das, was aus meinem Lebensweg abzulesen ist.

Und hier kommst du ins Spiel: Nur wenn dir klar ist, warum ich das tue, was ich tue und wenn du glaubst, woran ich glaube, kommen wir zusammen und können gut miteinander arbeiten. Nur wenn auch du an mein Warum glaubst, kann Vertrauen entstehen. Und Vertrauen entsteht, wenn du merkst, dass ich von etwas ganz anderem und viel Größerem als Geschäftsinteresse angetrieben werde. Unser Lebensweg ist in hohem Maß von Zufällen abhängig“, sagt Sinek, und „Charisma ist eine Folge von Klarheit über das Warum. Es ist ein Folge absoluter Hingabe für ein Ideal, das größer ist als wir selbst.“ Ganz genau. Vielleicht führt uns einer dieser Zufälle ja zusammen. Das würde mich freuen! Ich bin gespannt und neugierig auf dich!

Last but not least: Eine Freundin hat mir eine Karte geschickt mit dem Spruch: „Entschuldigung, wenn ich mich etwas ungeschickt anstelle. Aber ich lebe zum ersten Mal.“ Stimmt, oder? Was ich damit sagen will: Zu zweit isses manchmal leichter. Nein, oft. Eigentlich fast immer…

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*Simon Sinek: Frag immer erst: Warum. München 2014

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