Klangmassage – Gongs

Der folgende Artikel zu der Verwendung von Gongs in der Klangarbeit findet sich auf der Website des Peter-Hess-Institutes.*

Die archaisch anmutenden Klänge eines Gongs faszinieren immer mehr Menschen. So ist es nicht verwunderlich, dass diese machtvollen Instrumente auch im Rahmen der Peter Hess®-Klangmassage und den Peter Hess®-Klangmethoden ihren Platz haben. Sie bieten aber auch bei Fantasiereisen, Klangmeditationen oder Konzerten eine wunderbare Möglichkeit, um einen tragenden Klangteppich zu schaffen oder Akzente zu setzen. (…)

Der Gong ist ein archaisches Instrument, der auf eine lange Tradition zurückblickt. Sein schier unendliches Klangspektrum fasziniert und begeistert immer mehr Menschen. Der TamTam-Gong besticht mit seinem intensiven Klangvolumen und der Fen-Gong mit seiner „windhaften“ Klangbewegung. Ihre Einsatzfelder sind vielfältig, von Konzerten und Meditationen angefangen, über den Einsatz in der Klangmassage bis hin zur gezielten Arbeit in Klangtherapie oder Klangpädagogik. Der Gong trägt ein wunderbares Potenzial zur intensiven Selbsterfahrung in sich – vorausgesetzt, er wird gekonnt und verantwortungsvoll gespielt!

 

Das kleine Gong-ABC

Wie die Klangschalen, so sind auch Gongs aus musikwissenschaftlicher Sicht den Metallideophonen zuzuordnen. Sie zählen zu den ältesten und wichtigsten Musikinstrumenten Südostasiens. Auch bei diesen Instrumenten ist sich die Fachwelt hinsichtlich Ursprung und Verwendung nicht ganz einig. Über ihr Alter wird spekuliert, manche vermuten, dass es bereits im Bronzezeitalter, also 3.500 v. Chr., erste Vorläufer gab, andere berufen sich auf Fakten, wonach sich die Ursprünge bis ins 2.000 v.Chr. zurückverfolgen lassen. Als Hauptzentren der Gongkultur gelten vor allem Burma, China, Annam und Java, wobei die sogenannten „Kettle Drums“, bronzene Kesseltrommeln, einhellig als Vorläufer der Gongs anerkannt sind. Daraus entwickelten sich verschiedene Formen von Gongs. Die verschiedenen Instrumente verbreiteten sich im Laufe der Jahrhunderte über die berühmte Seidenstraße bis nach Japan.

 

Im gesamten fernöstlichen Kulturkreis kam und kommt dem Gong ein wichtiger Bestandteil im Leben der Menschen zu

Ursprünglichste Funktion war wohl die der Signalübermittlung, um bestimmte Tagesabläufe oder Zeremonien anzukündigen. Bei religiösen Zeremonien gespielt, sollten sie aber auch die Aufmerksamkeit schlafender Götter erregen. Sie sollten Geister beschwören oder Dämonen bannen. Und auch heute haben Gongs bei den Ritualen fernöstlichen Religionen eine besondere Bedeutung. Als Musikinstrumente begleiteten und begleiten sie Tanz-, Gesangs- und Gebetszeremonien. Sie werden auch bei privaten Hauskonzerten oder Theateraufführungen gespielt. Bei den traditionellen indonesischen Gamelan-Orchestern sind Gongspiele mit bis zu 18 Tönen keine Seltenheit. Aufgrund der teuren Herstellungsmaterialien und der oft aufwändigen Verzierung war der Gong Zeichen von Wohlstand und Reichtum. Er war nicht nur beliebte Handelsware, sondern wurde auch als Geldersatzmittel anerkannt. Doch der Gong hat auch eine Schattenseite. So soll er in China z.B. als Folterinstrument verwendet worden sein. Der Angeklagte, der zwischen zwei großen Gongs festgebunden wurde, war ihrer mächtigen Klangfülle ausgeliefert. Vergegenwärtigt man sich, dass der klangliche Umfang von Gongs von der Hörschwelle bis zu 90 dB und darüber hinaus reichen kann, wird gut vorstellbar, dass im Anschwellen zweier Instrumente die Lautstärke von 150 dB – und damit die menschliche Schmerzgrenze – durchaus überschritten werden konnte.

Erst im 16. Jahrhundert kamen diese faszinierenden Instrumente im Zuge der Kolonialisierung über den Seeweg von Asien nach Europa. Aufgrund ihrer kostbaren Metalllegierung und der häufig auch künstlerisch und klanglich beeindruckenden Ausstrahlung waren sie begehrte Handelsware. Doch leider fristeten sie ihr Dasein oft nur als Signalinstrumente, die im bürgerlichen Haushalt die Essenzeiten meldeten oder die Weltoffenheit des Hauses repräsentieren sollten.

 

Der Einzug des Gongs in die westliche Musikkultur

Der eigentliche Einzug in die westliche Musikkultur lässt sich auf das Jahr 1889 datieren. Damals fand in Paris die Weltausstellung statt und im niederländischen Pavillon präsentieren javanische und annamitische Gamelan-Ensembles die Musik ihres Kulturkreises. Der typische Sound der Gamelan-Orchester, die vor allem in Java und Bali zu einer hohen Kultur entwickelt wurden, basiert vor allem auf Gongs, Gongreihen und Metallophonen, die je nach Größe und Verwendungszeck durch Trommeln, Saiteninstrumente, Flöten und Gesang ergänzt werden. Claude Debussy war einer der ersten Musiker, die sich ernsthaft mit den Einflüssen dieses Musikstils auseinandersetzten. Auch Maurice Ravel gehört zu den Pionieren, denn er wies dem Gong in seinem „Bolero“ einen ihm gebührenden Platz zu. Viele weitere Musiker nutzen das exotische Instrument, auch wenn sein Einsatz oft auf dramatische Effekte beschränkt blieb und bleibt. In den vergangenen Jahren haben Musiker wie Jens Zygar, Johannes Heimrath oder Bardo den Gong durch internationale Konzerte publik gemacht. Auch Peter Hess entdeckte das Potenzial der Gongs und integrierte sie bereits Ende der 1989er Jahre in sein Konzept der Klangmassage und Klangmethoden. Zu Beginn waren es Peter Hess und seine ersten Mitarbeiterinnen Connie Henning, Elisabeth Dierlich oder Emily Hess, die die klingenden Bronzescheiben mit ihren vielfältigen Erfahrungsmöglichkeiten in den Seminaren des Peter Hess® Instituts einem breiten Publikum zugänglich machten. Diese wiederum gaben ihre Erfahrungen und ihr Wissen mit Begeisterung in ihren eigenen Klangpraxen weiter, sodass heute viele Menschen das Instrument Gong kennen.

Im Rahmen der Peter Hess®-Klangmassage und Peter Hess®-Klangmethoden werden TamTam-Gongs und Fen-Gongs unterschiedlichster Größe verwendet.

 

Der Tamtam-Gong

Der TamTam-Gong, auch als Chinesischer Tempelgong bekannt, wird aus einer hochwertigen Bronzelegierung gefertigt. Dabei wird – ähnlich wie bei der traditionellen Klangschalenfertigung – aus einem Rohling in einem aufwändigen Schmiedeprozess eine Scheibe getrieben. Für das Klang- und Schwingungsverhalten ist die Qualität der Rohmaterialien, die Metallzusammensetzung und der eigentliche Fertigungsprozess entscheidend. Der TamTam-Gong hat einen typisch umgebörtelten Rand, welcher der Gongfläche die Spannung gibt, wodurch der typische Klang dieses Instrumentes entsteht. Hier finden sich Parallelen zum Spannen einer Trommel. Anschließend wird die Oberfläche bearbeitet, wodurch der Gong seinen typisch goldenen Ring erhält, mit dem schwarzen Rand und der schwarzen Mitte. Über die abgedrehte Fläche und durch gezielte Hammerschläge in der Mitte der Bronzescheibe erfolgt die Grundstimmung. Es gibt TamTam-Gongs in unterschiedlichen Größen. Im Rahmen der Peter Hess®-Klangmethoden und bei entsprechenden Klangreisen kommen i.d.R. Instrumenten mit einem Durchmesser von 80 bis 110 cm zum Einsatz. Der Klangcharakter des TamTam-Gongs ist sehr voluminös und reicht von sehr tiefen bis zu eher höheren Tönen. Mit verschiedenen Schlägeln lässt sich eine Fülle an verschiedenen Klängen entlockten, die manchmal an eine tiefes Donnergrollen, an den Sound ganzer Chöre oder auch den Gesang von Delphinen erinnern können. Für die Peter Hess®-Klangpraxis sind Gongs mit einer weiten Klangoffenheit und Klangentwicklung gewünscht, die ein breites Frequenzspektrum und einen großen Obertonreichtum aufweisen. Gleichzeitig wird der – im Vergleich zum Fen-Gong – eher zentrierende Klang des TamTam-Gongs gezielt genutzt. Dieses mächtige Instrument ist schnell zum Klingen zu bringen und verleitet dabei allzuleicht zu einem fahrlässigen Umgang. Um dieses archaische Instrument aber verantwortungsvoll und gezielt zu spielen, bedarf es einer gründlichen Einführung, viel Übens und großer Achtsamkeit. Dies und eine begleitete und reflektierte Selbsterfahrung ist daher wichtiger Teil unserer Gong-Seminare am Peter Hess® Institut.

 

Der Fen-Gong

Peter Hess bezeichnet den Fen-Gong gerne als Sonderform einer Klangschale. Der chinesische Fen-Gong, der aufgrund seiner Klangcharakteristik auch als „Wind-Gong“ bezeichnet wird, ist eine nahezu flach Scheibe aus polierter Bronze. Die richtige Metallzusammensetzung der Bronzelegierung ist für die gewünschte Klangwirkung entscheidend, wie auch der Herstellungsprozess. Im Rahmend er Peter Hess®-Klangmethoden werden nur Fen-Gongs aus einer hochwertiger Bronzelegierung verwendet, um eine hochwertige Klang- und Schwingungsqualität zu garantieren. Auch die Herstellungsart spielt hinsichtlich der Qualität eine wichtige Rolle. Ein Gong aus gewalztem Bronzeblech ergibt keine brauchbare Klangqualität. Daher werden nur solche Gongs verwendet, die aus einer dicken Bronzescheibe zunächst durch maschinelles Hämmern ihre Form gewinnen und anschließend per Hand geschmiedet und gehämmert werden. Denn nur durch den intensiven Schmiedeprozess wird die Metallstruktur durchgewalzt, wodurch die gewünschte Klangqualität erzielt wird. Anschließend wird die Oberfläche abgedreht, bis die typisch golden glänzende Optik entsteht, der dieser Gong auch eine weitere Bezeichnung als „Sonnengong“ verdankt. Fertigung und Form dieses Instrumentes verleihen ihm eine leichte Klangausbreitung, sodass er bei stärkerem Anspielen kräftig zu vibrieren beginnt. Dadurch kommt die Luft der Umgebung stark in Bewegung und der typisch „flattrige“ Ton breitet sich aus. Diese Gongart gibt es in verschiedensten Größen. Im Rahmen der Peter Hess®-Klangmethoden kommen vor allem Fen-Gongs mit einem Durchmesser von 40-55 cm zum Einsatz.

 

Alle Gongs, die vom Peter Hess® Institut und hess klangkonzepte seit 1989 vertrieben werden, stammen von langjährigen Partnern und durchlaufen mehrere Prüfungen. Nur ausgewählte Instrumente kommen in den Handel, denn sie müssen bestimmte Kriterien erfüllen, die für einen gezielten Einsatz in der Peter Hess®-Klangpraxis unerlässlich sind. Gongs sind aufgrund der hohen Metallpreise und ihre aufwändigen Herstellungsprozesses wertvolle Instrumente.“

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*https://www.peter-hess-institut.de → Klangmassage und Klangmethoden → Gongs & Mehr → Gongs

Foto: „Klangmeditation mit einem Fen-Gong“, Peter Hess Institut

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