Psychotherapie – Loslassen (7)

Mithilfe des Visualisierens leichter loslassen

Nur wer gelernt hat loszulassen, vermag ganz im gegenwärtigen Augenblick zu leben, ohne an Vergangenem festzuhalten oder sich um eine imaginäre Zukunft zu sorgen.“

Das Visualisieren ist eine mentale Technik, bei der du in deiner Vorstellung ein Bild dessen erschaffst – imaginierst – was du erreichen möchtest. Das Visualisieren ist damit ein nützliches Werkzeug, das dir beim Loslassen helfen kann.

 

Wir nutzen alle unbewusst Visualisierungen im Alltag.

Zum Beispiel indem wir uns vorstellen,

– was wir tun wollen,

– wohin wir gehen werden,

– wie wir ein bestimmtes Ziel erreichen möchten

– oder auch wenn wir uns ausmalen, wie etwas schief läuft usw.

 

Mit positiven Inhalten gefüllt und konstruktiv genutzt, ist das Visualisieren eine wunderbare Technik, die dich beim Loslassen unterstützt. In der Entspannung entwickelst du mithilfe deiner Vorstellungskraft ein klares mentales Bild dessen, was du loslassen willst sowie eine symbolische Geste, die für den Akt des Loslassens steht. Wenn du dann deine Aufmerksamkeit auf dieses mentale Bild richtest und es mit positiver Energie auflädst, kann sich deine Vorstellung verwirklichen.

 

Anleitung zum erfolgreichen Visualisieren

1. Nimm dir 15 bis 20 Minuten Zeit – ungestört.

2. Ziehe dich an einen ruhigen, angenehmen Ort zurück.

3. Setze dich mit geradem Rücken auf einen Stuhl oder in einen nicht allzu weichen

Sessel. Lege deine Arme auf den Lehnen oder deinen Oberschenkeln ab. Die

geöffneten Handflächen zeigen dabei nach oben. Die Füße stehen fest auf dem

Boden.

4. Richte deine Aufmerksamkeit auf deine Atmung. Atme durch die Nase ein und

durch den Mund wieder aus. Wenn die Ausatmung etwas langsamer und länger als

die Einatmung ist, wirkt das beruhigend auf Körper und Geist.

5. Stelle dir nun vor, wie sich dein ganzer Körper entspannt, von Kopf bis Fuß. Werde

dir dieses Zustands der Entspannung bewusst.

6. Sobald du in diesen Zustand der körperlichen und geistigen Entspannung

eingetreten bist, kannst du mit der Visualisierung beginnen.

7. Wiederhole diese Übung so oft, bis du wirklich loslassen kannst. Das kann mehrere

Visualisierungen täglich über einige Tage brauchen.

 

Ausgewählte Beispiele für Visualisierungen

Im Buch von Poletti & Dobbs finden sich genaue Anleitungen für drei schöne Visualisierungen:

 

  • Der Kahn

    Bei dieser Visualisierung geht es darum, sich an das Ufer eines großen Flusses zu visualisieren und einen großen Sack, der mit Steinen gefüllt ist, in einen Kahn zu werfen und dem schließlich dabei zuzusehen, wie er sich entfernt und am Ende ganz verschwunden ist. Die Steine symbolisieren dabei natürlich all das, was du loslassen willst: Erwartungen, Glaubenssätze, Recht-haben-wollen, Reue, Ängste usw.

  • Die Lichtkugel

    Bei der zweiten Übung visualisierst du alle hinderlichen Glaubenssätze und allen Groll als kleine Wölkchen in deinem Kopf und dann eine Lichtkugel, die alle negativen Gedanken aufzulösen vermag und wohltuend deinen ganzen Körper durchströmt.

  • Sorgen und Ängste einer „höheren Macht“ übergeben

    Hier lässt du deine Sorgen und Probleme los, indem du sie einer „höheren Macht“ übergibst. Dabei verpackst du deine Kümmernisse in einer Schachtel, schlägst sie in hübsches Geschenkpapier ein und steigst damit eine Treppe hinauf, an deren oberen Ende dich eine Verkörperung dieser Macht erwartet und dein Paket lächelnd mit ausgestreckten Armen entgegen nimmt.

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zusammengefasst aus Rosette Poletti & Barbara Dobbs: Loslassen. Der Weg zu einem befreiten Leben. München 2014

Foto: Pixabay

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