Aromatherapie: Ätherische Öle und Basisöle

Mit einigen ätherischen Ölen und einem Basisöl kannst du ganz einfach individuelle Körper-, Massage- oder Gesichtsöle mischen.

Gib zwei Esslöffel Basisöl in eine Schale. Ein paar Tropfen ätherisches Öl dazu und schon ist ein Spezial-Massageöl gemischt.

Die ätherischen Öle verbinden sich sehr gut mit den Basisölen, den sogenannten fetten Ölen. Das sind Öle, die zum Beispiel auf einem Stück Papier einen bleibenden Fettfleck hinterlassen. Sie bilden eine ideale Grundlage für die Anwendung der ätherischen Öle auf der Haut. Diese können nämlich, bis auf wenige Ausnahmen, nicht unverdünnt auf die Haut aufgebracht werden. Die fetten Öle sollten unraffiniert und kalt gepresst sein, nur so enthalten sie ihre wertvollen Heil- und Pflegestoffe für die Haut.

Vor allem Pflanzenöle mit ungesättigten Fettsäuren sind Träger wichtiger Heilstoffe und Vitamine, die die Funktionen der Haut, Atmung, Lichtaufnahme und Wärmeregulierung unterstützen. Sie machen die Haut weich, geschmeidig und straff. Mineralöle sind tote Öle, die aus Petroleum hergestellt sind. Sie dringen kaum in die Haut ein und können die Wirkung der ätherischen Öle vermindern. Der Körper kann Mineralöle nicht verarbeiten und lagert sie ab.

Basisöle

Hier findest du eine Auswahl verschiedener Basisöle. Du kannst diese auch untereinander mischen.

  • Süßes Mandelöl

    ist das klassische Basisöl für Massage. Schon die Römer benutzten es für die Schönheitspflege und für die Behandlung von Verletzungen. Es pflegt und nährt die Haut, dringt sehr gut ein und eignet sich für jeden Hauttyp von der Baby- bis zur Altershaut. Besonders gut für empfindliche, spröde und trockene Haut. Haltbarkeit: 10 Monate.

  • Haselnussöl

    ist besonders gut für trockene und strapazierte Haut. Unraffiniertes Haselnussöl hat einen feinen Nussduft, der mit dem einiger ätherischer Öle besonders gut harmoniert: Sandelholz, Rosenholz, Tonka, Ylang-Ylang. Haltbarkeit: 8 Monate.

  • Jojobaöl

    wird aus der Nuss eines bis zu drei Meter hohen Busches, der in der Wüste der USA und in Mexiko wächst, gepresst. Der Jojobabusch kann in reinen Wüstengebieten wachsen, da er Temperaturen bis zu 60° verträgt. Er hat bis zu vier Meter tiefe Pfahlwurzeln. Jojobaöl ist ein altes Heilmittel der Indianer, die es für entzündete Augen, Halsentzündung, Hauterkrankungen und zur Haarpflege verwendeten. Es ist ein sehr ungewöhnliches Öl. Normalerweise verbinden die Pflanzen Glycerol und fette Säuren, um Öl zu produzieren. Die Jojobapflanze jedoch verbindet Alkoholfette und fette Säuren für ihr Öl. Es gleicht somit flüssigem Wachs und kann nicht oxydieren, das heißt, es wird nicht schlecht.

    Jojobaöl enthält entzündungshemmende Stoffe und ist somit ein Heilmittel bei entzündeter Haut. Auch bei Ekzemen und Psoriasis hat es sich als Basisöl für eine Mischung mit ätherischen Ölen sehr bewährt.

    Jojobaöl eignet sich als bestes natürliches Hautöl für jeden Hauttyp. Es pflegt und nährt auf einzigartige Weise. Es macht die Haut seidenweich. Das Öl enthält die wichtigsten Vitamine und Mineralien für die Haut. In naturreiner Form hat es den Lichtschutzfaktor 4 und eignet sich daher als Basisöl für Sonnenöle. Es unterstützt außerdem lang anhaltende Bräune.

    Das Öl hat keinen Eigengeruch. Es kann gut als Basisöl für Parfum-Mischungen, Gesichts- und Hautöle verwendet werden. Es sollte unbedingt kaltgepresst sein. Ein bei der Herstellung durch Hitze beeinträchtigtes Jojobaöl ist wertlos.

  • Weizenkeimöl

    wird aus den Keimen des Weizens gepresst. 13kg Weizenkeime ergeben einen Liter Öl. Es ist orangerot und hat einen strengen Eigengeruch. Es enthält Lecithin, Provitamin A und D und sehr viel Vitamin E, welches ein natürliches Konservierungsmittel darstellt. Wenn du anderen Basisölen 20% Weizenkeimöl zugibst, sind diese haltbarer. Auch die Mischung von ätherischen Ölen bleibt länger stabil. Außerdem reicherst du damit das Basisöl mit dem Haut pflegenden Vitamin E an. Weizenkeimöl wirkt stark regenerierend und aufbauend auf die Haut. Es unterstützt die Muskel- und Drüsenfunktion. Es ist besonders geeignete für trockene und reife Haut. Mache an besonders trockenen Hautstellen, zum Beispiel am Ellbogen, eine warme Packung mit unverdünntem Weizenkeimöl. Haltbarkeit: mindestens 8 Monate.

  • Kokosöl

    ist bei Zimmertemperatur eine feste, weiße Masse mit wenig Eigengeruch. Sie verflüssigt sich, wenn man die Flasche auf die Heizung stellt oder in eine Schüssel mit heißem Wasser legt. Kokosöl hat einen gewissen Lichtschutzfaktor und eignet sich als Sonnenschutzöl. Es gibt der Haut Feuchtigkeit und ist besonders gut für trockene Haut. Besonders in Indien wird das Kokosöl zur Körperpflege, zur Massage und als Haaröl verwendet. Ein ätherisches Kokosöl gibt es leider nicht. Produkte, die stark nach Kokos riechen, beinhalten meist synthetisches Kokosöl.

  • Johanniskrautöl

    Für die Zubereitung dieses Öles werden frische Blüten und Blätter des Johanniskrautes in einem guten Basisöl (Olivenöl, Jojobaöl, Mandelöl) eingelegt und etwa drei Wochen in die Sonne gestellt. In einem optimalen Öl sollten pro Liter ca. 300g Blüten und Blätter verarbeitet sein. Ein Öl mit solch hoher Konzentration wird im Handel selten angeboten. Ein ganz besonders heilkräftiges Öl kann man sich herstellen, indem man nur Blüten verwendet. Das rubinrote Johanniskrautöl ist – äußerlich angewendet – ein wunderbares Mittel bei Wunden, Verbrennungen, Sonnenbrand, Hautgeschwüren, Nervenschmerzen, Hexenschuss und Ischias. Je nachdem, für welche Anwendung du es verwenden möchtest, kannst du jeweils passende ätherische Öle zufügen. Für heilende Hautöle kannst du es 1 : 1 mit Jojobaöl oder Aloe-vera-Öl mischen. Haltbarkeit: ca. ein Jahr.

  • Olivenöl

    Dieses Öl wirkt desinfizierend und wundheilend und kann als Basisöl für Ölmischungen verwendet werden, die zum Pflegen entzündeter Haut und für Einreibungen bei rheumatischen Beschwerden dienen. Der starke Eigengeruch von kaltgepresstem Olivenöl ist für manche Menschen jedoch nicht angenehm. Haltbarkeit: ca. ein Jahr.

  • Aloe-Öl

    Die Wüstenpflanze Aloe vera speichert in ihren Blättern sehr viel Feuchtigkeit. Wenn man eines ihrer fleischigen Blätter abschneidet, so tritt eine gallertartige Flüssigkeit aus. Diese enthält die edelsten Stoffe für die Haut: Enzyme, Vitamine, Proteine und Mineralien. Sie aktivieren die Funktion der Haut und verstärken deren Selbstheilungskräfte. Sie wirken durchblutungsfördernd und regen die Feuchtigkeitszirkulation an. Die Haut wird gestrafft und verjüngt. Aloe-Öl hilft bei Sonnenbrand und unterstützt die Wirkung der ätherischen Öle bei der Behandlung von Hautkrankheiten wie Psoriasis, Ekzemen und Hautallergien. Es wird als Basisöl für besonders wirksame Gesichtspflege-Öle für trockene, entzündete und müde Haut verwendet.

    Aloe-Öl ist im eigentlichen Sinn kein Öl aus der Pflanze: klein geschnittene, frische Blätter werden in einer Basis von fettem Öl (meist Mandel- oder Sojaöl) eingelegt, ziehen gelassen und abgeseiht. Auch etwas frischer Saft wird zugesetzt. Durch dieses Verfahren kann die sonst übliche starke Konservierung der Aloe-Produkte umgangen werden. Haltbarkeit: ca. 8 – 12 Monate.

Wähle eins dieser Basisöle für dein Haut-, Gesichts- oder Massageöl. Du kannst diese aber auch untereinander mischen. Auf 100ml Basisöl gibst du 15 – 25 Tropfen ätherisches Öl oder eine Mischung. Schütteln – fertig. Die Dosierung der ätherischen Öle hängt von der Verwendungsart des fertigen Öles ab. Für ein Massageöl zum Lockern von starken Muskelverspannungen oder zum Lösen von starkem Schleim bei Husten wirst du mehr (30 – 35ml Tropfen auf 100ml) ätherische Öle zufügen. Ein Gesichts- oder Massageöl bei emotionalen Problemen braucht sehr viel weniger. Je feiner der Duft, umso tiefer die Wirkung auf seelische Schichten.

________________________________________________________________________________________

Text – gekürzt und leicht geändert – von Susanne Fischer-Rizzi: Himmlische Düfte, München 1990

Foto: Pixabay

Schreibe einen Kommentar

*

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen