Innere Stille finden
Viele – und auch gerade hochsensible – Menschen haben oft ein großes Bedürfnis nach innerer Stille. Da kann das Praktizieren von Achtsamkeit gut tun. Denn Gegenwärtigkeit ist eine Form der Intelligenz, die aus der Stille kommt – eine Art Weisheit des Herzens. Wenn du still wirst, gehst du hinter die Gedanken. Nirgendwo lösen sich Probleme besser als in der Stille.
Ruhe ist nützlich, doch brauchst du sie nicht, um die Stille zu entdecken. Selbst im Lärm des Alltags kannst du dir der Stille jenseits davon bewusst sein. Dies geschieht, wenn du den Widerstand gegen das Hintergrundrauschen aufgibst und seine Existenz akzeptierst. Wenn du darauf verzichtest, Geräusche als erwünscht oder unerwünscht, als gut oder schlecht zu beurteilen.
Achte auf den „leeren Raum“ zwischen zwei Gedanken, zwischen den Wörtern eines Satzes im Gespräch oder den Tönen eines Instrumentes. Zwischen Ein- und Ausatmen.
Wenn du die Verbindung zur inneren Stille verlierst, verlierst du dich selbst. Es geht darum, innerlich still zu werden. Und das gelingt nur, wenn du diesen Augenblick – egal, wie er ist – voll und ganz akzeptierst.
Übung 1
Schließe deine Augen, konzentriere dich auf deinen Atem und lasse deinen Körper still werden.
Achte auf die kurze Pause zwischen dem Ein- und Ausatmen.
Ändere nichts.
Beobachte nur deine nächsten fünf Atemzüge.
Übung 2
Halte für ein paar Momente inne und konzentriere dich auf deine Atmung.
Sage dir beim Einatmen im Stillen: Ich atme ein und beruhige meinen Körper.
Und beim Ausatmen: Ich atme aus und lächle.
Mit diesen einfachen Übungen wird nicht nur deine Atmung sanfter und friedlicher, sondern dein ganzer Körper entspannt sich und findet zur Ruhe.
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Dieser Text stammt – leicht abgewandelt – aus dem Buch: „Seelenschutz für Hochsensible“ von Susanne Moeberg, München 2013
Foto: Pixabay