Edelsteine: Rosenquarz und Rosaquarz

Name

Der Rosenquarz ist benannt nach seiner Farbe: Er ist rosenroter Quarz. In der Regel handelt es sich dabei um einen derben Quarz, aber es gibt auch rosafarbene Kristallquarze. Um beide Arten voneinander zu unterscheiden, wird der derbe weiterhin Rosenquarz genannt, der Kristallquarz hingegen Rosaquarz.

Rosaquarz (Kristallquarz)

Entstehung und Vorkommen

Beide Quarze sind primärer Entstehung. Das heißt, dass der Vorgang der Kristallisation durch Abkühlung und Erstarrung einer magmatischen Flüssigkeit vonstatten geht.

Rosenquarz kristallisiert in großen Massen als pegmatische Bildung bei hohen Temperaturen. Ein Pegmatit ist die grobkörnige Varietät eines magmatischen Gesteins; die typische Korngröße liegt dabei bei mehr als einem Zentimeter.

Rosaquarz bildet sich aus hydrothermalen Lösungen mit Aluminium- und Phosphatgehalt auf Klüften (d.h. feine Trennflächen im Gestein durch tektonische Bewegung). Hydrothermale Lösungen sind Wasseransammlungen in Gesteinsschichten, die aufgrund der herrschenden Druckverhältnisse noch bei weit über 100°C flüssig sein können. Hydrothermale Lösungen enthalten häufig große Mengen gelöster vulkanischer Gase und Minerale.

Rosenquarz findet sich in großen Lagerstätten in Brasilien, Madagaskar und Namibia. Die einzig bekannten Vorkommen von Rosaquarz befinden sich in Brasilien.

Kristallsystem, Erscheinungsbild, Farbe und Fälschungen

Rosenquarz und Rosaquarz sind trigonal. Kleine Kristalle bildet jedoch nur der Rosaquarz aus. Sie sind prismatisch, i.d.R. blassrosa und transparent und haben oft abgerundete Kanten. Rosenquarz erscheint als derbe Massen in blasser bis intensiver rosa Farbe. Er ist selten transparent, sondern eher nur durchscheinend und von vielen hellen Rissen durchzogen. Rosenquarz zeigt Fett- bis Glasglanz.

Rosenquarz kann kaum verwechselt werden, vielleicht mit Petalit. Rosaquarz ist unverwechselbar.

Rosenquarz wird zur Wertverbesserung gefärbt, gewachst oder geölt. Kristalliner Rosaquarz wird zur Farbaufbesserung auch bestrahlt.

Mineralklasse und Chemie

Beide Arten gehören zur Quarzgruppe und der IV. Mineralklasse der Oxide. Farbgebend im Rosenquarz ist Titan, im Rosaquarz Aluminium und Phosphor. Manchmal ist auch Mangan an der Entstehung der Farbe beteiligt. Manche Rosenquarze bleichen im Sonnenlicht aus – „die Ursache hierfür ist jedoch noch nicht bekannt.“1

Verwendung und Handel

Rosenquarz ist ein sehr häufiger Schmuckstein und in allen möglichen Formen im Handel zu erwerben. Ich habe auf der Mineralien-Messe in Hamburg in einem Jahr sogar eine hübsche kleine Ganesha-Figur aus Rosenquarz erstanden! Rosaquarz ist nur als kleiner Kristall erhältlich.

Wirkung

Nach Gienger steigert Rosenquarz in seelischer Hinsicht „Empfindsamkeit, Einfühlungsvermögen, Liebesfähigkeit, Herzenskraft und Romantik. Er besänftigt das Gemüt, macht jedoch keineswegs nachgiebig, sondern verdeutlicht die eigenen Bedürfnisse und verstärkt den Drang, sie zu erfüllen. Gleichzeitig fördert Rosenquarz jedoch Aufgeschlossenheit, Hilfsbereitschaft und harmonisches Zusammenleben. Rosenquarz harmonisiert den Herzrhythmus und stärkt das Herz. Er regt die Gewebedurchblutung an (…).“

Nach Kühni/von Holst wirkt er körperlich allgemein „bei Kopfschmerzen, Erkältung, blauen Flecken; wird bei Erkrankung der Geschlechtsorgane, besonders der Hoden oder Gebärmutter, bei Eileiterentzündung eingesetzt; fördert Sexualität und Fruchtbarkeit (…), stärkt Herz, Kreislauf und Blutgefäße (…)“2 usw.

Anwendung

Rosenquarz kannst du in Form von Anhängern, Ketten oder Armbändern bedenkenlos über längere Zeit tragen. Du kannst ihn auch auflegen, als Rohstein im Zimmer aufstellen, als Rosenwasser trinken, als Essenz einnehmen oder als Rohstein in Cremes einlegen. Steinkreise aus rohen Rosenquarzen wirken entspannend und aufladend zugleich. Deshalb nutze ich sie gerne bei der Meditation oder bei Edelstein-Entspannungen.

In der Chakra-Lehre wird der Rosenquarz dem Herzchakra zugeordnet und gerne dort aufgelegt, am besten mit Hautkontakt.

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1Michael Gienger: Lexikon der Heilsteine. Saarbrücken 2006

2Werner Kühni/Walter von Holst: Enzyklopädie der Steinheilkunde, München 3. Auflage 2009

Fotos: alle Bettina Rutz, außer Beitragsbild – Pixabay

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