Achtsamkeit: Gedanken sind nur Gedanken

Achtsamkeit

Achtsamkeit ist einfach – und zugleich schwierig, weil deine Gedanken ganz von allein ständig abschweifen, sich in Planspielen, Beurteilungen, Träumen und Fantasien verlieren wollen. Unser Geist ist ständig auf der Suche nach etwas, mit dem er sich beschäftigen kann.

Gedanken

Doch Gedanken sind nur Gedanken. Sie sind nicht die Wirklichkeit, sondern nur deine Interpretation der Wirklichkeit. Dennoch haben Gedanken einen entscheidenden Einfluss auf dein Verhalten, deine Gefühle und deine Reaktionen und somit auch auf deine Lebensqualität.

Psychologie

Die buddhistische und auch die kognitive Psychologie gehen davon aus, dass du deine Welt durch das erschaffst, was du von ihr denkst. Die buddhistische Psychologie weist deinem Bewusstsein entscheidende Bedeutung zu. Sie betont, dass nicht äußere Faktoren, sondern einzig und allein unsere geistige Verfassung darüber entscheidet, ob du glücklich bist oder nicht.

Freiheit

Freiheit bedeutet nicht, frei von bestimmten Gedanken und Gefühlen zu sein. Freiheit ist das Wissen, dich nicht mit deinen Gedanken und Gefühlen identifizieren zu müssen. Es ist etwas Wunderbares, dass du Einfluss auf deine Gedanken nehmen kannst. Und Achtsamkeit hilft dir dabei, sich ihrer bewusst zu werden. Das verschafft dir die Freiheit, Gedanken loszulassen, die dir nicht guttun, und dich bewusst für solche zu entscheiden, die dein Leben stützen und die deinen Wünschen und Träumen entsprechen.

Was wird in deinem Kopf geredet?

Hast du schon einmal bemerkt, dass in deinem Kopf unablässig und automatisch innere Dialoge ablaufen? Das ist wie ein mehr oder weniger bewusstes Grundrauschen, wie ein Tonbandgerät ohne Pausentaste, das immer wieder dasselbe von sich gibt. Als säße dir ein ewig plappernder Papagei auf der Schulter.

Es sind diese automatischen Gedanken, die oft mit deinen sehnlichsten Wünschen oder tiefsten Ängsten zu tun haben. Gedanken, auf die du sehr viel mentale Energie verwendest.

Was wird in deinem Kopf geredet? Und wer entscheidet über die Themen? Bist du sicher, dass das Gesprochene immer die Wahrheit ist? Oder vergeudest du damit vielleicht unnötig deine Zeit, weil es dich überwiegend missmutig und unglücklich macht?

Einen Schritt zurücktreten

Mithilfe der Achtsamkeit wirst du dir deiner Gedanken gewahr. Der Gedankenstrom verlangsamt sich dadurch und findet weniger automatisch, sondern bewusster statt. Du kannst bildlich gesprochen einen Schritt zurücktreten und deine Gedanken von außen betrachten. So kannst du auch feststellen, ob das, was du denkst, überhaupt der Wahrheit entspricht.

Indem du bemerkst, was gerade deine Aufmerksamkeit beansprucht, distanzierst du dich automatisch von deinen unwillkürlichen Gedanken. Natürlich ist grundsätzlich nichts falsch daran, auch einmal eine Zeit lang alles um dich herum zu vergessen. Achtsamkeit hilft dir aber zu bemerken, wann dieser Prozess einsetzt, und gibt dir die Möglichkeit, rechtzeitig gegenzusteuern.

Mithilfe der Achtsamkeitspraxis trainierst du die Fähigkeit, auf flexible und einfache Weise in die Gegenwart zurückzukehren – nicht nur einmal, sondern immer wieder -, ohne Selbstvorwürfe, ohne Selbstkritik, ohne zu urteilen, sondern mit Akzeptanz, Geduld und Freundlichkeit.

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Dieser Text stammt – leicht abgewandelt – aus dem Buch: „Seelenschutz für Hochsensible“ von Susanne Moeberg, München 2013

Foto: Pixabay

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