Selbstmitgefühl entwickeln: Unerfüllte Bedürfnisse erfüllen
Diese Übung wurde von Kristin Neff und Christopher Germer als Teil des Kurses Mindful Self-Compassion (MSC) entwickelt.
Denke an eine Situation, in der du verletzt wurdest und noch immer Verbitterung verspürst. Erkennst du, dass dir diese Verbitterung nicht mehr dient? Bist du bereit, dich langsam davon zu lösen?
Lass es zu, die Verletzung und andere Gefühle im Körper zu spüren.
Erkenne die Wut und alle anderen Gefühle an – vielleicht mithilfe eines mitfühlenden inneren Freundes: “Ja, du darfst spüren, was du spürst. Es tut mir leid, dass du so verletzt wurdest. Ich bin da für dich.“
Welche weichen Gefühle schauen hinter der Wut hervor? Einsamkeit? Scham? Traurigkeit? Benenne diese und fasse den Mut, dich diese spüren zu lassen und dich liebevoll zu umsorgen.
Lasse die andere Person in den Hintergrund treten. Bleibe ganz bei dir und frage dich: „Welche Bedürfnisse stecken hinter dem weichen Gefühl? Was ist das, was ich mir von dem anderen Menschen gewünscht hätte? Gesehen/gehört/beschützt/anerkannt/geliebt/respektiert zu werden?“
Kannst du dir diese Bedürfnisse erfüllen? Vielleicht so, als ob du mit einer Freundin/einem Freund sprechen würdest, die/der dieselbe Verletzung erlebt hätte?
Wenn du dich ungeliebt fühlst, sage dir: „Ich liebe dich.“
Wenn du dich alleine gelassen fühlst, sage zu dir: „Ich bin für dich da. Immer.“
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Text abgewandelt entnommen aus dem Buch:
Christine Brähler; Selbstmitgefühl entwickeln. Liebevoller werden mit sich selbst. München 2015
Foto: Pixabay