Okay – zugegeben: Teebaumöl ist nicht DER Wohlgeruch unter den ätherischen Ölen.
Es hat aber unschlagbare Vorteile in seiner Wirkung.
Bio
Der Teebaum ist in Australien beheimatet und gehört zur Familie der Myrtengewächse.
Durch Wasserdampfdestillation wird aus 70kg Blättern 1kg ätherisches Öl gewonnen.
Der Duft ist stark, würzig und frisch.
Wirkung und Anwendung:
Im Prinzip gibt es für das Teebaumöl nur körperliche Anwendungen.
Besonders gut dokumentiert sind die antibakteriellen Eigenschaften mit breitem Wirk-Spektrum des Öls. Das Teebaumöl ist ein ungewöhnlich starkes Antiseptikum – es wirkt gegen Bakterien, Viren und Pilze. Außerdem hat es eine abschwellende, abwehrsteigernde, entzündungshemmende, juckreizstillende und schmerzlindernde Wirkung. Daher wird es eingesetzt bei Erkältungen, grippalen Infekten, Mandelentzündungen, Bronchitis usw.
Harnwege
Besonders gut bewährt hat sich das Teebaumöl auch bei Harnwegsinfektionen. Hier wird eine Grundmischung verschiedener ätherischer Öle entweder in Sesamöl für eine Einreibung und Blasenauflage verwendet oder in heißem Wasser für ein Sitzdampfbad.
Haut
Im Bereich der Haut findet das Teebaumöl Anwendung bei der Versorgung von Wunden. Außerdem haben Untersuchungen gezeigt, dass das Teebaumöl besonders gut gegen Herpesviren wirkt. Eine verdünnte Anwendung ist empfehlenswert, weil das Öl über längere Zeit pur angewendet die Haut austrocknet. Bei Neurodermitis wird eine Kombination von Teebaumöl und Rosenöl verwendet.
Auch bei Haut- und Fußpilz kann das Teebaumöl sehr wirksam sein.
Akuten Insektenstichen oder -bissen nimmt das rein aufgetragene Teebaumöl sehr schnell und effektiv den Juckreiz oder das Brennen. Darüber hinaus wirkt es abweisend auf weitere in der Gegend herumschwirrende kleine Biester.
Gynäkologie
Im Bereich der Gynäkologie findet das Teebaumöl Verwendung beim Vaginalpilz. In diesem Fall kann ein Sitzbad mit den ätherischen Ölen des Teebaums und der Myrrhe auf Totem Meer Salz helfen. Oder eine innere Behandlung mit zwei Tropfen Teebaumöl auf einer Tamponspitze oder auch speziell in der Apotheke hergestellten Zäpfchen.
Es heißt, dass ätherische Öle in der inneren Anwendung zum Teil besser wirken sollen als Antibiotika. Ihre Wirksamkeit sollte nicht unterschätzt werden, zudem werden keine Resistenzen entwickelt.
Das Teebaumöl ist auch zur Intimpflege im Wochenbett hilfreich. Eine weitere große Stärke des Teebaumöls ist die Unterstützung der Wundheilung, ohne die Haut zu irritieren. Zugleich verfügt es über beruhigende und schmerzlindernde Eigenschaften.
Kinderheilkunde
In der Kinderheilkunde wird das Teebaumöl bei Kopfläusen eingesetzt, auch wenn der Geruch des Öls etwas streng ist. Das Öl bekämpft in einer Mischung mit Cistrose, Rosengeranie und Zedernholz in Olivenöl und in Neutralshampoo den Läusebefall schnell und effektiv und nimmt darüber hinaus den Juckreiz.
Bei einer Infektion mit Windpocken wirkt das Teebaumöl in verdünnter Form besonders intensiv. Es gibt eine Mischung für das Akutstadium, die mit Hilfe einer Sprühflasche auf die befallenen Hautareale aufgebracht wird. Eine ätherische Körperölmischung in Johanniskrautöl wird noch eine gute Woche zur Nachbehandlung und zur Hautpflege verwendet.
Pflege
In verschiedenen klinischen Dokumentationen aus dem Pflegebereich wird von der ausgezeichneten antibakteriellen und wundheilenden Wirkung des Teebaumöls bei der Behandlung von Druckgeschwüren berichtet. Dabei werden die entsprechenden Körperpartien regelmäßig mit einer Pflegeölmischung eingerieben.
Das Verdampfen von Teebaumöl in der Duftlampe ist außerdem ein gutes Mittel zur Desinfektion der Raumluft.
Fragen?
Nachfragen zu konkreten Anwendungsmöglichkeiten, Mischungen und Dosierungen und Anfragen für Einzeltermine gerne an mich! 🙂
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Text-Quellen:
Susanne Fischer-Rizzi: Himmlische Düfte, München 1990
Monika Werner: Mind-Maps Aromatherapie, Stuttgart 2013 (2. Auflage)
Maria Alscher-Scheunemann: Seminar-Reader Aromatherapie, Hamburg 16.11. 2013
Bild-Quelle:
Pixabay/kumaraniroshan1