Es gibt so viele Methoden der Entspannung.
Warum also ausgerechnet Klangmassage?
Zwei wahre Geschichten aus meinem Leben:
Geschichte Nummer 1
Als ich mit Anfang 20 nach Hamburg kam, war ich nicht nur fasziniert von den Inhalten des Studiums und dem Uni-Leben. Nein, ich genoss auch in vollen Zügen die vielfältigen und vor allem günstigen bis kostenlosen Möglichkeiten, die eine Metropole wie Hamburg einer fast mittellosen Studentin wie mir bot. Und ich probierte alles Mögliche aus, was mich reizte. Das war nicht nur viel im Bereich von Kino, Theater und Studenten-Parties.
Das war auch viel im Bereich von Kultur/Körpererfahrung/Pädagogik und Psychologie: Tanztherapie, Kreativer Tanz, Moderner Tanz, Contactimprovisation, Pantomime, Spieltherapie an einer Schule, Theaterpädagogik, Psychodrama und Gestalttherapie in Selbsterfahrung, Fußreflexzonenmassage, individualpsychologische Kurse zur Körpererfahrung, Massage beim Breitensport, verschiedene Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung und noch so vieles andere mehr. Eine kunterbunte Welt breitete ihre Karten vor mir aus und ich probierte mich durch und lernte dabei auch viele wunderbare und spannende Menschen kennen. Was für eine inspirierende Zeit!
Gefallen hat mir alles.
Besonders wohl habe ich mich aber immer bei achtsamen Methoden der Körperwahrnehmung und des Körpertrainings gefühlt. Ich konnte das intensiv genießen, mich hingeben und spüren. Immer wieder tauchten auch Klangschalen als Möglichkeit im Angebotsrepertoire auf. Irgendwie gehörte diese Entspannungsmethode jedoch zu den Dingen, zu denen ich lange Zeit einfach nicht gekommen bin.
Als ich dann endlich an meinem ersten Klangmassage-Seminar auf der Matte lag, um meine erste Klangmassage zu empfangen, hatte ich sehr gemischte Gefühle:
Vorfreude
Aufregung, dass es endlich so weit war.
Angst vor Enttäuschung.
Was dann passierte, hatte ich vorher noch nie erlebt: Schon die ersten Klänge fuhren mir von den Fußsohlen ausgehend auf angenehm elektrisierende Weise prickelnd über die Wirbelsäule durch den ganzen Körper, quasi bis in die Haarspitzen. Wow! Nach wenigen Minuten war ich in einem bislang unbekannten Zustand: Gleichzeitig maximal entspannt und total da. Auf der einen Seite war ich voll im Körper und ganz tief in mir versunken und irgendwie weit weg. Auf der anderen Seite nahm ich genau wahr, was mit mir geschah und was um mich herum vor sich ging. Als ich in der Austauschrunde leuchtend und selig davon berichtete, bekam die Kursleiterin auch gleich leuchtende Augen. Das sei der Theta-Zustand, erklärte sie.
Entspannung ist ein Bewusstseinszustand, eine bestimmte Art des Erlebens. Im EEG gemessene Hirnströme geben Aufschluss darüber, in welchem Bewusstseinszustand sich jemand gerade befindet. Das menschliche Gehirn schwingt je nach Situation und Tätigkeit in bestimmten Frequenzen. Dabei werden in der Regel vier verschiedene Bewusstseinszustände beschrieben:
Der Beta-Rhythmus beschreibt das Wachbewusstsein und damit einen Zustand der Konzentration und Aufmerksamkeit.
Der Alpha-Rhythmus ist der Zustand der leichten Entspannung und des Tagträumens wie kurz vor dem Einschlafen.
Der Theta-Rhythmus beschreibt einen Zustand tiefer Meditation oder des Schlafes.
Der Delta-Rhythmus ist der Zustand der tiefsten Meditation, des Tiefschlafes, der Tiefenhypnose oder auch der Ohnmacht.
Bei der Klangmassage herrscht demnach ein „Alpha-Zustand“ und in selteneren Fällen – so wie bei mir beim allerersten Mal – ein „Theta-Zustand“. Diese Zustände zeigen sich in bestimmten körperlichen und psychischen Entspannungsreaktionen – z.B. einer gleichmäßigeren Atmung, einer verstärkt nach innen gerichteten Aufmerksamkeit und einem allgemeinen Gefühl der Gelassenheit.
Mit anderen Worten: Ich bin gleich in den ersten Minuten meiner Premieren-Klangmassage in einen bemerkenswert tiefen Entspannungszustand geglitten, habe also außergewöhnlich schnell und intensiv auf diese Form der Entspannung angesprochen. Also große Freude, große Entspannung und Gelassenheit, null Enttäuschung. Vielmehr schon fast Glückseligkeit und der Eindruck: Das isses! Es hatte zwar bislang keine Entspannungsmethode gegeben, auf die ich nicht angesprochen hatte oder die ich total doof fand. Umgekehrt hatte es bislang aber auch keine gegeben, auf die ich überdurchschnittlich gut reagiert hatte. Jetzt schon und da wusste ich gleich: Ran an die Ausbildung!
Geschichte Nummer 2
Mein bester Freund, mal so ganz Kerl, wollte jahrelang nichts von Klangmassage wissen. Es sei ja schön, dass ich das so toll fände und auch noch so viele andere Menschen damit glücklich mache, aber er sei ja nun mal nicht meine Zielgruppe und so weiter und so weiter. Okay. Da ich grundsätzlich nicht finde, dass man andere Menschen zu ihrem Glück zwingen muss, ließ ich ihn fast komplett in Ruhe damit. In der Ausbildung hätte ich zwar ab und zu gerne mal einen Trainingspartner zusätzlich gehabt und einige unserer extensiven Treffen hätten sich allein schon zeitlich dazu angeboten, aber – siehe oben.
So kam dann dieser eine Samstag im Sommer, als wir bei mir auf der Dachterrasse zum Chillen verabredet waren. So ganz gegen seine Art schrieb er mir schon von unterwegs aus der Bahn eine Nachricht: Er wolle mich vorsichtshalber schon mal vorwarnen. Er, seines Zeichens guter und treuer Sohn, hatte mal wieder selbstlos seine Mutter in ihrer Seniorenresidenz besucht, so ganz Liebesdienst also. Leider leider hatte die alte Dame ihn aber an diesem Mittag noch mehr als sonst mit ihren nervigen Marotten an den Rand des Nervenzusammenbruchs gebracht und der öffentliche Nahverkehr gab ihm wohl gerade den Rest und er würde voraussichtlich echt gestresst bei mir auflaufen. Ich schrieb ihm ganz cool zurück:“ Kein Problem! Mit Stress komme ich klar. Und ich weiß genau, was du brauchst.“
Er klingelte und ich ließ ihn erstmal so richtig ankommen. Versorgte ihn mit einem Riesenglas Saftschorle, leider nicht in seiner Lieblingssorte Rhabarber, und versorgte ihn dann auf meiner windgeschützten, sonnigen und sommerlich warmen Dachterrasse mit genug Kissen, um sich gemütlich auf der Picknickdecke niederzulassen. Er genoss sichtlich das Umsorgt werden und war nach einer Runde Ausschütten über die Geschehnisse des Tages eine gute halbe Stunde später schon wieder wesentlich besser drauf als nach seiner Ankunft. Dann schaute er mich plötzlich aufmerksam an und sagte:“ Du hast da vorhin was geschrieben. Wie hast du das denn gemeint?“ Ich: “Na, ist doch klar, du brauchst Entspannung.“ Pause. Dann: „Und ich weiß auch wie!“. Ich grinse und er sagt doch tatsächlich okay! Ich frage noch einmal nach, er bestätigt und ich verpasse ihm achtsam die erste Klangmassage seines Lebens. Draußen auf meiner Dachterrasse. Nachdem ich ihn zunächst sorgfältig und gut gelagert habe.
Schon während der ersten Phase in Bauchlage spüre ich an seinem Atem und an seinem Muskeltonus, wie schnell und tief er sich auf die Klangmassage einlassen kann und denke: „Guck mal einer an!“ Als ich ihn dann zum Auftakt der zweiten Phase sanft auffordere, sich umzudrehen und es sich in der Rückenlage bequem zu machen, sehe ich das selige Lächeln auf seinem Gesicht. Dass die ganze Zeit da bleibt. Ganz ehrlich: Es hat noch nie jemand unter meinen Händen bzw. Klangschalen gelegen, ohne sehr zufrieden, entspannt bis glücklich dreinzuschauen. Dieser regelrecht selige Gesichtsausdruck ist aber sowas wie der sichtbare Maximalzustand des Wohlgefühls. Wie schön!
Nach einer knappen Stunde will er gar nicht mehr aufstehen und das macht ja auch nichts. Er darf einfach da liegen bleiben, ich setze mich im Schneidersitz daneben und lausche fröhlich seiner Beschreibung der Glückseligkeit. Irgendwann gehen wir dann ganz gemütlich ins Klönen über und als er dann viele Stunden später am Abend nach Hause fährt, ist er in einem ganz anderen Seins-Modus unterwegs. Fast überflüssig zu erwähnen, dass er seitdem häufiger mal anmerkt, dass es ja mal wieder Zeit für eine Klangmassage sei. Was für eine Erfolgsstory, nicht? Ob man Menschen manchmal doch zu ihrem Glück zwingen muss? Ich denke nein. Winzig kleine spontane Impulse so zwischendurch können aber auch nicht schaden, grins…
Zum Schluss noch einmal zurück zu meiner Ausgangsfrage:
Warum – um alles auf der Welt der Entspannungsmethoden – die Klangmassage?
Na, weil die so besonders ist!
Besonders schön, besonders tief, besonders prickelnd, besonders klangvoll.
Was noch?
Erzähl du´s mir!
Nach deiner ersten Klangmassage bei mir in EINKLANG-HARBURG.
Ich bin schon ganz gespannt auf deinen Erlebnisbericht.
Und wenn du vorher lieber mal gucken willst, wie es anderen so ergangen ist,
dann wirf doch mal den einen oder anderen Blick in mein GÄSTEBUCH!
________________________________________________________________________________
Bild-Quellen:
Klangschalen mit roten Kissen: Pixabay/Body-n-Care, Katze: Pixabay/pressestelleevkhg, Klangschale: Pixabay/colourinfusion