Die Kristallsysteme der Edelsteine. Ja und?

Was ist überhaupt ein Kristall?

Ein Kristall ist ein fester, geometrisch regelmäßig geformter Körper.

Das natürliche Wachstum der Kristalle

Mineralien und Edelsteine bilden in ihrem Wachstum ganz bestimmte, regelmäßige Erscheinungsformen aus. Wenn ein Kristall zerspringt, zeigen auch die Einzelteile eine auffallend ähnliche Form! Dies liegt daran, dass die Atome und Moleküle in räumlich exakten geometrischen Mustern angeordnet sind, den Kristallgittern. Die perfekte Ordnung entsteht dadurch, dass die einzelnen, meist unterschiedlich großen Atome und Moleküle des Minerals beim Wachstum so eng wie möglich aneinander gelagert werden. Warum? Weil sie durch starke elektromagnetische Kräfte zueinander gezogen werden. Und weil der äußere Druck keine Platzverschwendung zulässt.

7 Grundstrukturen

Aus diesem Grund existieren lediglich sieben Grundstrukturen:

Diese Grundstrukturen bewirken, dass Kristalle immer nur ganz bestimmte Formen zeigen. Die Wissenschaft von den Kristallen, die Kristallographie, beschreibt sieben Kristallsysteme. Die Unterscheidung beruht auf den Kristallachsen und den Winkeln, unter denen sich die Achsen schneiden.

Kristallsysteme

Kubisches Kristallsystem

Das kubische Kristallsystem umfasst alle Kristalle mit einer quadratischen inneren Struktur. Das Wort kubisch kommt von lateinisch „Kubus“ = Würfel. Kubische Mineralien bilden als Kristalle Würfel (z.B. Pyrit), Oktaeder (z.B. Fluorit), Rhombendodekaeder (z.B. Granat), Tetraeder (z.B. Zinkblende) und andere.

   Pyritwürfel

Hexagonales Kristallsystem

Das hexagonale Kristallsystem fasst alle Kristalle mit einer sechseckigen inneren Struktur zusammen. Das Wort hexagonal leitet sich von griechisch „Hexagon“ = Sechseck ab. Hexagonale Mineralien bilden als Kristalle i.d.R. auch sechseckige Säulen. Beispiel: Aquamarin

Trigonales Kristallsystem

Das trigonale Kristallsystem umfasst alle Kristalle mit einer dreieckigen inneren Struktur. Das Wort trigonal kommt von griechisch „Trigon“ = Dreieck. Trigonale Mineralien bilden als Kristalle entweder dreieckige Säulen (Turmalin) oder sechseckige Säulen, die nicht so gleichmäßig sind wie die hexagonalen. Besonders schön ist die trigonale Struktur bei Turmalin-Scheiben sichtbar, die dreieckige Farbzonen zeigen.

Weiteres Beispiel: Amethyst

Tetragonales Kristallsystem

Das tetragonale Kristallsystem fasst alle Kristalle mit einer rechteckigen inneren Struktur zusammen. Das Wort tetragonal leitet sich von griechisch „Tetragon“ = Viereck ab. Tetragonale Mineralien bilden als Kristalle i.d.R. viereckige Säulen. Beispiel: Apophyllit

Rhombisches Kristallsystem

Das rhombische Kristallsystem umfasst alle Kristalle mit einer rautenförmigen inneren Struktur. Das Wort rhombisch kommt von griechisch „Rhombus“ = Raute. Rhombische Mineralien bilden entweder rautenförmige Kristalle, z.B. Peridot.

Manchmal sind es aber auch sechseckige, da drei zusammengefügte Rauten ein Sechseck ergeben. Das heißt dann pseudohexagonal, wie z.B. beim Aragonit.

Monoklines Kristallsystem

Das monokline Kristallsystem fasst alle Kristalle mit einer inneren Struktur in Form eines Parallelogramms zusammen. Das Wort monoklin leitet sich von griechisch „mono“ = eins und „klinein“ = neigen ab und bedeutet soviel wie: mit einem geneigten Winkel. Am deutlichsten ist er beim Selenit zu sehen, der oft schiefe Kristalle mit gut sichtbarer Parallelogramm-Form zeigt.

Weiteres Beispiel: Malachit

Triklines Kristallsystem

Das trikline Kristallsystem umfasst alle Kristalle mit einer inneren Struktur in Form eines Trapezes. Das Wort triklin kommt von griechisch „tri“ = drei und „klinein“ = neigen und bedeutet soviel wie: mit drei geneigten Winkeln. In der Tat sind trikline Kristalle sehr schief, da sie keinen rechten Winkel haben. Die Struktur ist am besten sichtbar bei Amazonit-Kristallen, die die Form zweier aneinandergefügter Trapeze bilden.

Weiteres Beispiel: Labradorit

Amorphes Kristallsystem

Ausnahmen bestätigen die Regel! Manchmal kommt es vor, dass ein Mineral aufgrund besonderer Entstehungsbedingungen keine Möglichkeit hat, kristalline Strukturen auszubilden. Diese Mineralien werden amorph (griechisch: gestaltlos) genannt, weil sie keinerlei innere Struktur besitzen. Die Ursachen liegen entweder in einer zu schnellen Entstehung wie z.B. beim Moldavit.

Oder in der Tatsache, dass zu viele verschiedene Stoffe ineinander gemischt sind wie z.B. beim Bernstein.

Kristall und Leben

Michael Gienger und andere Vertreter der „Steinheilkunde“ sehen eine Beziehung zwischen den Kristallstrukturen der Mineralien und dem Lebensstil der Menschen. Sie glauben, dass jedem Kristallsystem ein typisches geistiges Erleben, ein typischer Lebensstil und ein typischer menschlicher Charakter entspricht. Daher würden Mineralien mit einer bestimmten Grundstruktur immer wieder intuitiv von ganz bestimmten Menschen ausgewählt. Sie gehen davon aus, dass es in der Fülle menschlicher Lebensweisen ebenfalls acht Grundstrukturen gibt, die den sieben Kristallsystemen plus dem amorphen Zustand entsprechen.

Bloß nicht weiterlesen!

Nach verschiedenen Gesprächen mit verschiedenen Menschen weiß ich mittlerweile:

Es gibt Menschen, die finden so etwas wie eine Typenlehre interessant. Falls du so ein Mensch bist: Lies gerne weiter!

Und es gibt Menschen, die hassen Typenlehren abgrundtief. Falls du so ein Mensch bist: Lies auf keinen Fall weiter! Du würdest nur dich selbst und womöglich auch noch andere unglücklich machen!

Kristallsystem und Lebensstil

Der kubische Lebensstil

Der kubische Lebensstil ist stark strukturiert, geregelt, geplant, gesichert und geordnet. Die zentralen Lebensthemen sind Regelmäßigkeit und Ordnung.

Der hexagonale Lebensstil

Der hexagonale Lebensstil wird durch Zielstrebigkeit, Leistungsorientierung, Konsequenz und Ausdauer charakterisiert. Zentrale Lebensthemen sind Effektivität und Fortschritt.

Der trigonale Lebensstil

Der trigonale Stil entspricht einer einfachen, schlichten, in sich ruhenden, bequemen und geduldigen Lebensführung. Die besonderen Stärken dieses Lebensstils sind Zufriedenheit und die Fähigkeit, Lebenssituationen so zu akzeptieren, wie sie sind.

Der tetragonale Lebensstil

Der tetragonale Lebensstil charakterisiert sich durch eine ungeduldige, forschende, neugierige und nur oberflächlich geregelte Lebensführung. Emotionales Handeln und rationales Denken sind die besonderen Kennzeichen. Auf alles ist stets eine Antwort parat.

Der rhombische Lebensstil

Der rhombische Stil entspricht einer ruhigen, angepassten, unauffälligen Lebensführung, die jedoch von plötzlichen Wechseln bestimmt ist. Charakteristisch ist ein sehr starkes Einfühlungsvermögen und das Bedürfnis, sich mit Gemeinschaften zu identifizieren.

Der monokline Lebensstil

Der monokline Lebensstil kann durch die Charakterisierung: bewegt, sich ständig wandelnd, schnell entwickelnd und dynamisch auf den Punkt gebracht werden. Hier ist die Intuition stark ausgeprägt, der Verstand dagegen oft mit großen Entscheidungsschwierigkeiten behaftet.

Der trikline Lebensstil

Der trikline Lebensstil entspricht einer veränderlichen, sich in Extremen bewegenden, sehr emotionalen und impulsiven Lebensführung. Mitunter entsteht aus der ständigen Veränderung Fatalismus und Opferhaltung, in anderen Fällen jedoch Hellsichtigkeit und tiefes Verstehen.

Der amorphe Lebensstil

Der amorphe Lebensstil kann durch die Charakterisierung: spontan, nicht festgelegt, frei, unabhängig, in den Tag hinein lebend, impulsiv, unangepasst und manchmal undurchschaubar beschrieben werden. Er repräsentiert das intensive Leben im Hier und Jetzt.

Fragen?

Nachfragen zu Anwendungsmöglichkeiten in konkreten Situationen und Anfragen für Einzeltermine gerne an mich! 🙂

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Text-Quellen:

Michael Gienger: Die Steinheilkunde, Saarbrücken 2005

Michael Gienger: Lexikon der Heilsteine, Saarbrücken 2006

Werner Kühni + Walter von Horst: Enzyklopädie der Steinheilkunde, München 2003

Gregor Markl: Minerale und Gesteine, Heidelberg 2008

Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine, München 2002

Bild-Quellen:

Rauchquarz: Pixabay/Maria_Home, Pyrit: Pixabay/adolfo-atm, Peridot: Pixabay/klaber,  Malachit: Pixabay/ondra244, Labradorit: Pixabay/monicore, Bernstein: Pixabay/steinchen, Bilder ohne Quellenangabe: Bettina Rutz

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