Meditations-Übung: Mein Atem in diesem Moment

Einführung

Ein zentraler Punkt der Achtsamkeitspraxis ist die Aufmerksamkeit auf den Atem. Manchmal kann es schwierig sein, alle Gedanken und Handlungsimpulse einfach zuzulassen, ohne automatisch darauf zu reagieren. Dann geht es darum, den Fokus gelassen davon weg auf etwas anderes – Neutrales – zu richten. Dazu eignet sich die Atmung sehr gut, denn auf sie können wir uns überall und jederzeit konzentrieren.

Dazu braucht es keinen Meditationsraum. Du kannst es gleichermaßen im Zug oder im Einkaufszentrum, auf dem Flughafen, in der Werkstatt, im Büro oder zu Hause machen, allein oder mit anderen Zusammen, im Sitzen, Stehen, Gehen oder Liegen, während du Ruhe hast oder andere Dinge erledigst. Der Atem ist stets da. Das heißt, du kannst deine Gedanken und Handlungen jederzeit stoppen, indem du die Aufmerksamkeit auf deinen Atem richtest. Probiere es aus!

Der Atem ist das Bindeglied zwischen Körper und Geist. Manchmal – vielleicht viel zu oft – denkt unser Geist etwas anderes, als der Körper gerade tut. Körper und Geist bilden von sich aus nicht zwangsläufig eine Einheit. Aber wenn du bewusst atmest, findest du zu der Verbindung mit dir selbst und dem Leben im Hier und Jetzt zurück.

Übung

Stelle dir die Frage: Wie ist mein Atem jetzt gerade?

Beobachte, was geschieht:

– mit deiner Aufmerksamkeit,

– deinen Gedanken und

– deinem inneren Tempo.

Nachdem du dich deiner Atmung vergewissert hast, lasse die Gedanken, die da sind, einfach ziehen.

Schaffe so einen neuen Bewusstseinsraum.

Du wirst sehen, dass das Beobachten des Atems automatisch die Aufmerksamkeit von dem abzieht, was du zuvor getan hast. Statt dessen fokussiert es dich auf dich selbst, deinen Körper und dein Bewusstsein, auf deine Präsenz im Hier und Jetzt.

Dabei brauchst du deine Atmung nicht zu verändern. Lasse sie einfach geschehen und beobachte sie mit Wohlwollen und Akzeptanz, ohne darüber zu urteilen. Dann stellt sich von selbst dein natürlicher Rhythmus ein.

Es braucht nicht viel – schon fünf bewusste Atemzüge verändern deinen Zustand. Das dauert ungefähr eine Minute.

Allerdings kann selbst das zu Anfang schwierig sein. Hab Geduld mit dir und übe einfach weiter!

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Diese Übung stammt – leicht abgewandelt – aus dem Buch: „Seelenschutz für Hochsensible“ von Susanne Moeberg, München 2013

Foto: Pixabay

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