Edelsteine: Feueropal

Der Feueropal hat seinen Namen wegen seiner feurigen rot-orange-gelben Farbe.

Weitere gebräuchliche Namen sind Irisopal für farblosen oder bräunlichen Feueropal mit einfarbigem Schimmer, der spanische Name opalo de fuego für Feueropal mit Farbenspiel, Simar-Opal für braunstichigen türkischen Feueropal und Vidrio für Feueropal ohne Farbenspiel.

Der Name Opal stammt nach Gienger1 vom altindischen upala = Edelstein und gelangte über das antike Griechenland (opallios) und Rom (opalus) nach Europa.

Entstehung und Vorkommen

Feueropal entsteht primär durch hydrothermale Bildung aus kieselsäurehaltigen Flüssigkeiten magmatischen Ursprungs. Diese zirkulieren in vulkanischem Gestein wie Andesit, Rhyolith und Trachyt und nehmen dabei Eisenoxid auf. In kleinen Blasenhohlräumen des Gesteins entsteht durch Tröpfchenbildung zuerst eine kolloidale Kieselsäure-Lösung (Kieselsäure-Tröpfchen in Wasser), danach ein amorphes, gallertartiges Kieselgel und am Schluss durch partielle Kristallisation der immer noch wasserhaltige Feueropal. Dabei werden die ursprünglichen Tröpfchen nun zu festen Kieselkügelchen.

Bedeutende Feueropal-Vorkommen liegen in Mexiko, Oregon/USA, der Türkei, Kasachstan und der Ukraine.

Bei einer Mexiko-Rundreise habe ich begeistert reine Feueropal-Läden besucht, die Steine in den verschiedensten Farben, Formen und Qualitäten angeboten haben. Wundervoll!

 

Kristallsystem, Erscheinungsbild und Farbe

Feueropal ist „quasi-amorph“. Das heißt, er besteht aus winzigen Siliciumdioxid-Kügelchen, die in ihrer inneren Struktur selbst meist tetragonal (Cristobalit), seltener auch hexagonal (Tridymit) sind. Dazwischen befindet sich das amorphe, wasserhaltige Kieselgel. Aufgrund dieser „Kugelpackung“ bildet Feueropal niemals äußere Kristallformen, sondern erscheint als Hohlraumfüllung im Vulkangestein.

Die Farbe des Feueropals variiert je nach Eisengehalt von fast farblos über gelb, orange bis dunkelrot. Er zeigt Glas- bis Wachsglanz. Manchmal kommt durch Lichtbeugung an den Siliciumdioxid-Kügelchen das typische Farbenspiel des Opals hinzu (opalo de fuego). In der Regel fehlt es jedoch (Vidrio). Trotzdem wird Feueropal immer zu den Edelopalen gerechnet.

 

Mineralklasse und Chemie

Feueropal gehört zu der Opal-Gruppe und zur Mineralklasse der Oxide. Er besteht aus Siliciumdioxid mit eingelagertem Eisenoxid und bis zu 20% Wasser.

 

Bestimmungsmerkmale

Allgemeiner Exkurs

Außer der sichtbaren Erscheinung von Mineralien spielen objektivere Eigenschaften eine wichtige Rolle bei der Bestimmung von Edelsteinen. Einfache Bestimmungsmethoden und Unterscheidungskriterien sind u.a. das Überprüfen von

– Mohshärte,

– Dichte,

– Spaltbarkeit und

– Strichfarbe.

Die Mohshärte oder Ritzhärte „beschreibt die Widerstandsfähigkeit der natürlichen, unverwitterten Oberfläche oder der frischen Bruchstelle eines Minerals gegen das Ritzen mit harten Gegenständen. Der Wiener Mineraloge Friedrich Mohs stellte hierfür zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Skala der relativen Härte von 1 bis 10 auf, die heute noch verwendet wird“. So hat Diamant die Mohshärte 10, Korund 9, Topas 8, Quarz 7 (ritzt Fensterglas), Feldspat 6 (mit Stahlfeile ritzbar), Apatit 5 (mit Messer noch ritzbar), Fluorit 4 (mit Messer leicht ritzbar), Calcit 3 (mit Kupfermünze ritzbar), Gips 2 (mit Fingernagel ritzbar) und Talk 1 (mit Fingernagel schabbar).

Die Dichte oder das spezifische Gewicht gibt das Gewicht im Verhältnis zum Volumen (Rauminhalt) an. Ein Kubikzentimeter Wasser wiegt zum Beispiel 1g. Wasser hat also die Dichte 1. Wenn ein Feueropal die Dichte 2 hat, so wiegt ein Kubikzentimeter 2g.

Abhängig vom Aufbau des Kristallgitters lassen sich viele Mineralien durch Schlag oder Druck in gesetzmäßig festgelegte Richtungen spalten. Da die Spaltbarkeit durch die innere Kristallstruktur bestimmt wird, ist sie eine festgelegte, typische Größe für jedes Mineral. Die Spaltbarkeit wird in fünf Abstufungen unterschieden: ausgezeichnete, vollkommene, gute, unvollkommene Spaltbarkeit und fehlende Spaltbarkeit – Bruch.

Die Strichfarbe ist für viele Mineralien charakteristischer als die Farbe. Dabei wird beim Kratzen auf unglasiertem weißen Porzellan feinstes Mineralpulver erzeugt, das bei eigenfarbigen Mineralien einen farbigen Strich hinterlässt. Das ist die sogenannte Strichfarbe.

Zurück zum Feueropal:

Feueropal hat eine Mohshärte von 5,5 – 6 und eine Dichte von +/- 2. Er ist nicht spaltbar und hat einen muscheligen Bruch. Seine Strichfarbe ist weiß; seine Transparenz meist milchig trüb, die besten Qualitäten sind klar durchsichtig.

 

Verwechslungen und Unterscheidung

Es sind Verwechslungen von minderwertigen Qualitäten mit Karneol möglich. Diese sind jedoch mikroskopisch leicht zu identifizieren.

 

Fälschungen

Als Fälschungen von Feueropal sind Glasimitationen im Handel, die mit bloßem Auge nicht zu unterscheiden sind. Daher hilft im Zweifel nur eine mineralogisch-gemmologische Untersuchung.

 

Verwendung und Handel

Feueropal ist ein beliebter traditioneller Schmuck- und Heilstein. Er wurde schon im präkolumbianischen Mexiko zu Figuren und religiösen Gegenständen verarbeitet. Feueropal ist der einzige Opal, der im Handel facettiert angeboten wird. Als Heilsteine werden jedoch überwiegend Cabochons, Trommelsteine, Anhänger und gelegentlich auch Ketten verwendet.

 

Wirkung

Nach Gienger macht Feueropal spontan und impulsiv, facht schnell das Feuer der Begeisterung an und animiert dazu, Ideen und Beschlüsse sofort umzusetzen. Er soll aufmuntern, fröhlich und vergnügt machen, die Emotionen befreien und die Freude an der Sexualität fördern.

Körperlich soll Feueropal die Hormonproduktion der Nebennieren und der Geschlechtsorgane anregen und dadurch die Fruchtbarkeit fördern. Feueropal soll das Energieniveau des ganzen Organismus steigern.

 

Anwendung

Feueropal wirkt sehr stark und schnell. Daher muss man ihn nur wenige Minuten täglich mit Hautkontakt tragen.

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1Michael Gienger: Lexikon der Heilsteine. Saarbrücken 2006

Foto:Bettina Rutz

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