Psychotherapie: Prinzipien buddhistischer Psychologie

Die 26 Prinzipien der buddhistischen Psychologie

Jack Kornfield ist promovierter Psychologe und Psychotherapeut, war Mönch in Thailand, Burma und Indien und lehrt seit 1974 weltweit Meditation. Er gilt als der bedeutendste Vermittler von buddhistischem Gedankengut für den westlichen Alltag. Sein Verständnis des Buddhismus beinhaltet ein positives und ermutigendes Menschenbild, ohne dabei die Realität des Menschlichen Leidens auszublenden. Kornfield versteht den Buddhismus als großartiges psychologisches Konzept und betrachtet das Leben als Wachstumspfad, der zu erweitertem Mitgefühl, zu Bewusstsein und vollständigem Erwachen führt. Sein Buch „Das weise Herz“* wird als „ein machtvolles Buch der Heilung und zugleich eine Laudatio auf Buddha als den größten Heiler“ beschrieben (Klappentext).

Auch wenn ich keine Buddhistin bin, finde ich als Heilpraktikerin für Psychotherapie und Meditationskursleiterin seine Gedanken hoch interessant. Ich stelle sie hier unkommentiert vor und lade euch herzlich dazu ein, euch dazu zu äußern!

 

Erkenne den inneren edlen Ken und die Schönheit in jedem Menschen.

 

Unsere innerste Natur ist Mitgefühl. Es entsteht aus unserer Verbundenheit mit allen Dingen.

 

Wenn wir unsere Aufmerksamkeit von der Erfahrung auf den Raum des Bewusstseins lenken, in dem sie stattfindet, entsteht Weisheit.

 

Erkenne die geistigen Zustände, welche das Bewusstsein füllen. Wandle unheilsame in heilsame um.

 

Unsere Vorstellung von einem Selbst entsteht durch Identifikation. Je weniger wir an Ideen von einem Selbst festhalten, desto freier und glücklicher werden wir sein.

 

Unser Leben hat sowohl eine universelle als auch eine persönliche Dimension. Beide müssen respektiert werden, wenn wir frei und glücklich sein wollen.

 

Wenn wir unserer Erfahrung achtsame Aufmerksamkeit entgegenbringen, wirkt dies befreiend. Achtsamkeit schenkt uns Überblick, Ausgeglichenheit und Freiheit.

 

Die Achtsamkeit des Körpers erlaubt uns, unser Leben ganz zu leben. Sie schenkt uns Heilung, Weisheit und Freiheit.

 

Weisheit erkennt, welche Gefühle präsent sind, ohne sich in ihnen zu verlieren.

 

Gedanken sind oft einseitig und falsch. Lernen Sie, sich Ihrer Gedanken bewusst zu sein, statt sich darin zu verlieren.

 

Es gibt das persönliche und das universelle Unbewusste. Das Unbewusste mit Gewahrsein zu durchdringen, bringt Einsicht und Freiheit.

 

Die unheilsamen Aspekte unserer Persönlichkeit können erkannt und umgewandelt werden, sodass unser natürliches Temperament heilsamen Ausdruck findet.

 

Es gibt heilsame und unheilsame Wünsche. Lerne den Unterschied kennen und finde inmitten Ihrer Wünsche Frieden.

 

Wenn wir an Ärger oder Hass haften, werden wir leiden. Eine von Hass freie, kraftvolle, weise und mitfühlende Reaktion ist durchaus möglich.

 

Unwissenheit begreift die Welt nicht und vergisst, wer wir wirklich sind. Sie liegt allen unheilsamen Geisteszuständen zugrunde. Befreien Sie sich von der Unwissenheit und sehen Sie sie mit Weisheit.

 

Schmerz ist unvermeidlich., Leiden nicht. Leiden entsteht aus Anhaftung. Lerne loszulassen und befreie dich vom Leid.

 

Achte auf deine Motivation. Motivation und Absicht sind die Samen, aus denen unsere Zukunft entsteht.

 

Was wir immer wieder visualisieren, verändert unseren Körper und unser Bewusstsein. Stelle dir Freiheit und Mitgefühl vor.

 

Was wir immer und immer wieder denken, formt unsere Welt. Es ist ein Gebot des Mitgefühls, dass wir unheilsame Gedanken durch heilsame ergänzen.

 

Die Macht der Konzentration kann durch innere Übung geschult werden. Konzentration öffnet das Bewusstsein für die tief reichenden Dimensionen von Heilung und Einsicht.

 

Tugend und Integrität sind unabdingbare Voraussetzungen für wahres Glück. Daher sollten wir auf unsere Integrität ganz besonders achten.

 

Vergebung ist sowohl nötig als auch möglich. Es ist nie zu spät, Vergebung zu finden und von vorne zu beginnen.

 

Es gibt keine Trennung zwischen Innen und Außen, Selbst und anderen. Wenn wir uns unserer selbst annehmen, nehmen wir uns der Welt an. Wenn wir uns um die Welt kümmern, kümmern wir uns um uns selbst.

 

Der mittlere Weg verläuft zwischen den Gegensätzen. Bleib in der Mitte, und du wirst dich wohlfühlen, wo immer du bist.

 

Verabschiede dich von deinen Meinungen. Befreie dich von festen Ansichten. Öffne dich für das Mysterium.

 

Aus einem friedvollen Herzen entsteht Liebe. Trifft Liebe auf Leid, wird daraus Mitgefühl. Trifft sie auf Glück, wird daraus Freude.

 

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*Jack Kornfield: Das weise Herz. Die universellen Prinzipien buddhistischer Psychologie. München 2008

Foto: Pixabay

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