Meditation: Die universelle Perspektive

Die buddhistische Psychologie kennt viele Methoden, um dich mit dem Blickwinkel des Universellen vertraut zu machen.

Zum Beispiel meditiert der Schüler über die Zyklen von Geburt und Tod. Dabei stellt er sich vor, dass er vielleicht schon viele Male geboren wurde und nun auch in diesem Leben die Chance erhält, eine für ihn wirklich wichtige Lektion zu lernen. Dann fragt er sich, welche Lektion dies in seinem Fall sein könnte.

Im nächsten Schritt wird diese universelle Perspektive auf eine nahe stehende Person ausgedehnt:

Setze dich ruhig hin und stelle dir diese Person vor.

Spüre, in welcher Beziehung du zu diesem Menschen stehst.

Dann tritt einen Schritt zurück und stelle dir diese Person in all ihren Rollen vor: Als Frau oder Mann, Tochter oder Sohn, Schwester oder Bruder, Freundin oder Freund, Schüler, Lehrerin, Künstler, Chefin usw. mit allen damit verbundenen Erfolgen und Niederlagen.

Dann tritt noch einen Schritt zurück und beobachte, wie sich langsam das Karma dieser Person entfaltet. Sie wird in eine bestimmte Familie hinein geboren. Stelle sie dir als Baby vor, als Kind, Teenager, Erwachsene und als alten Menschen. Wer ist sie wirklich unter der Schicht der Rollen und Lebensalter? Was ist ihre Essenz, ihr zeitloser Geist? Was soll sie in diesem Leben wohl lernen?

Wie fühlt es sich an, jenseits aller Rollenmuster und Lebensalter eine Verbindung zu dieser Person zu suchen?

Auf diese Weise lassen sich auch Probleme und schwierige Lebenssituationen aus einer universellen Perspektive heraus betrachten.

Stelle dir diese Situation vor deinem geistigen Auge bildlich vor. So, als befände sich das Bild eben jetzt genau vor dir.

Dann stelle dir vor, du wärst am Ende deines Lebens angekommen.

Wie wirst du diese Situation in diesem Moment sehen?

Stelle dir vor, wie diese Situation 100 Jahre später wirken würde.

Wirkt die Schwierigkeit immer noch unüberwindlich?

Frage dich nun, wie aus dieser Perspektive eine weise und von Herzen kommende Lösung aussehen könnte.

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Die Übung stammt – leicht abgewandelt – aus dem Buch: „Das weise Herz“ von Jack Kornfield, München 2008

Foto: Pixabay

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