Beim Duft von Eukalyptusöl denken wir schnell an Kranksein und Medikamente, weil viele medizinische Präparate eine ganze Menge Eukalyptus enthalten. Wieso ist das schade?
Das ätherische Öl des Eukalyptus ist in vielen Fällen richtig hilfreich und lindernd.
Bio-Einschub
Eukalyptus gehört zur Familie der Myrtengewächse. Eukalyptusbäume können bis zu 100 m hoch wachsen und gehören zu den höchsten Laubbäumen der Welt. Ihr Ursprungsland ist Australien, doch sie sind auch in vielen anderen Ländern kultiviert. So sind rund um das Mittelmeergebiet rund fünfzig verschiedene Arten heimisch. Da die Bäume viel Wasser aus dem Boden ziehen, werden sie oft zur Entsumpfung angepflanzt. Wenn man die Blätter gegen das Licht hält, kann man die Öldrüsen erkennen. Die Essenz wird durch Wasserdampfdestillation gewonnen, und zwar aus den Blättern und den älteren Ästen, die mehr Öl beinhalten. Aus 100 kg Pflanzen erhält man bis zu 2kg Öl. Der Inhaltsstoff Eukalyptol ist zu 80 – 85% im Öl enthalten.
Geistig-seelische Wirkung
Eukalyptusöl wirkt anregend und konzentrationsfördernd. Es ist hilfreich gegen Lustlosigkeit bei geistiger Arbeit und gegen generelle Trägheit, hilft aber auch bei erregtem Gemüt.
Allgemeine körperliche Wirkung
Eukalyptusöl ist antiseptisch, blutreinigend, blutzuckersenkend, fiebersenkend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend und fördert die Wundheilung.
Spezifische Anwendungen
Infekte
Okay, fangen wir bei den bekanntesten Anwendungen an:
Bei einer beginnenden Hals- oder Mandelentzündung viralen Ursprungs bietet das Gurgeln mit Eukalyptusöl und/oder ein Halswickel eine erste Hilfe. Ebenso bei Bronchitis und Stirnhöhlenentzündung. Bei Schnupfen macht die abschwellende, schleimverflüssigende und -lösende Wirkung von Eukalyptusöl die Nase wieder frei. Es kann in süßem Mandelöl für ein Nasenpflegeöl oder in einer Schüssel heißen Wassers zur Inhalation benutzt werden. Im Falle einer Mittelohrentzündung nimmt das milde, sehr verträgliche Öl als Ohrwickel den Schmerz. Mit ein paar Tropfen Eukalyptusöl getränkte Brust- oder Wadenwickel sind eine sanfte Methode zur Fiebersenkung. Hier kommt außerdem die stark antibakterielle, antivirale und entzündungshemmende Wirkung des Eukalyptus voll zur Geltung. In Zeiten von grassierenden Erkältungs- und Grippewellen ist Eukalyptusöl in der Duftlampe oder in einer Sprühflasche auch ein ausgezeichnetes Mittel zur Luft-Desinfektion.
Haut
Im Bereich der Haut ist Eukalyptusöl aufgrund seiner antiseptischen Wirkung hilfreich bei unreiner Haut und Akne.
Auf der Kopfhaut wirkt es gegen Schuppen.
Kinderheilkunde
In der Kinderheilkunde ist das sanft wirkende Eukalyptusöl besonders gut für Kleinkinder geeignet. Durch seine entzündungshemmende und abschwellende Wirkung nimmt es den Schmerz bei vielfältigen Infekten und Entzündungen.
Rheuma
In der Rheumatologie wirkt das Eukalyptusöl durch seinen hohen Gehalt an Monoterpen-Aldehyd (das ist ein meist flüchtiger Naturstoff) direkt auf die Gewebshormone und unterbindet damit die Bildung von Entzündungs- und Schmerzüberträgerstoffen. Es wird mit Johanniskraut- und Sesamöl vermischt als Körperöl einmassiert oder mit Meersalz für ein Hand- oder Fußbad verwendet.
Harnwege
Die Unterart Eucalyptus citriodora mit ihrem frischen zitronigen Duft hat ihre besondere Stärke in der Behandlung von Blasen- und Nierenentzündungen. Eine Grundmischung mit Teebaumöl in heißem Wasser ist als Sitzdampfbad heilsam.
Fragen?
Nachfragen zu konkreten Anwendungsmöglichkeiten, Mischungen und Dosierungen und Anfragen für Einzeltermine gerne an mich! 🙂
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Text-Quellen:
Susanne Fischer-Rizzi: Himmlische Düfte, München 1990
Monika Werner: Mind-Maps Aromatherapie, Stuttgart 2013 (2. Auflage)
Bild-Quelle:
Pixabay/sandid
