Meditations-Übung: Vergebungsmeditation

Setze dich bequem hin.

Schließe die Augen.

Lasse den Atem ganz locker und natürlich strömen.

Geist und Körper entspannen sich.

Atme sanft in die Herzregion. Spüre dort alle Hindernisse, die sich aufgebaut haben. Spüre all die Emotionen, die sich dort anstauen, weil du noch keine Vergebung praktiziert hast – nicht für dich selbst, nicht für andere. Spüre, wie schmerzhaft es ist, wenn du dein eigenes Herz verschließt.

Atme sanft ein und aus und beginne, Vergebung zu schenken und zu empfangen. Sprich dabei das nachfolgende Bekenntnis, während du die Gefühle, die aufkommen, tiefer werden lässt.

 

Vergebung von anderen erbitten

Sprich das folgende Bekenntnis:

In vielfacher Weise habe ich andere verletzt, ihnen geschadet, sie verraten oder sie verlassen, ihnen wissentlich oder unwissentlich Leid zugefügt, aus meinem eigenen Schmerz, meiner Angst, meiner Wut und meiner Verwirrung heraus.

Führe dir vor Augen, wie du andere verletzt hast. Erkenne und spüre den Schmerz, den du verursacht hast, weil du selbst mit Angst und Verwirrung geschlagen warst.

Spüre deinen eigenen Schmerz, dein Bedauern. Fühle, dass du diese Bürde nun endlich loslassen und um Vergebung bitten kannst. Lasse jede dieser Erinnerungen, die dein Herz belasten, zu einem klaren Bild heranreifen.

Dann sagst du zu jedem Menschen, der in deinem Geist erscheint:

Ich bitte um deine Vergebung. Ich bitte um deine Vergebung.

 

Vergebung für dich selbst

Sprich das folgende Bekenntnis:

In vielfacher Weise habe ich mich selbst verraten, mir selbst geschadet, mich selbst verlassen, durch Gedanken, Worte und Taten, wissentlich und unwissentlich.

Spüre deinen kostbaren Menschenkörper, dein höchst wertvolles Leben. Führe dir vor Augen, wie du dich selbst verletzt hast. Stelle dir die entsprechenden Szenen vor. Erinnere dich möglichst genau. Spüre den eigenen Schmerz, den du seitdem mit dir herumträgst. Fühle, dass es jetzt an der Zeit ist, diese Bürde abzuwerfen. Vergib dir selbst für jede dieser Situationen, eine um die andere.

Sage zu dir selbst:

Für die vielfache Art und Weise, in der ich mir selbst durch Tun oder Nicht-Tun, aus Angst, Schmerz und Verwirrung, geschadet habe, vergebe ich mir nun vollkommen und von Herzen. Ich vergebe mir selbst. Ich vergebe mir selbst.

 

Vergebung für all jene, die dir geschadet oder dich verletzt haben

Sprich die folgenden Worte:

In vielfacher Weise wurde ich von anderen verletzt, missbraucht und verlassen, durch Gedanken, Worte oder Taten, wissentlich oder unwissentlich.

Führe dir all diese Situationen vor Augen. Spüre den Schmerz, den du seitdem mit dir herumträgst. Mache dir klar, dass du diesen Schmerz jetzt loslassen kannst, indem du vergibst, sobald dein Herz dazu bereit ist.

Sage zu dir selbst:

Ich erinnere mich an die vielfachen Weisen, in denen andere mich verletzt oder mir geschadet haben, ob nun aus Angst, Schmerz, Verwirrung oder Ärger. Ich habe diesen Schmerz schon viel zu lange in meinem Herzen getragen. In dem Maße, in dem ich selbst dazu bereit bin, schenke ich euch Vergebung. All jenen, die mir geschadet haben, schenke ich meine Vergebung. Ich vergebe euch.

 

Praktiziere diese drei Formen des Vergebens, bis du Erleichterung im Herzen spürst. Sitzt der Schmerz sehr tief, kann es sein, dass sich jetzt noch keine Erleichterung einstellt, dass dir nur die Bürde, der Ärger und die Qual stärker bewusst werden. Gehe sanft damit um. Vergib dir, wenn du noch nicht bereit zum Vergeben bist. Vergebung lässt sich nicht erzwingen oder künstlich herstellen. Fahre einfach mit der Praxis fort, und lasse die Worte und Bilder auf ihre Weise wirken.

 

Mache die Vergebungsmeditation zu einem regelmäßigen Bestandteil deiner Praxis. Lasse die Vergangenheit los und öffne dein Herz voll liebender Güte – jeden Augenblick neu.

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Die Übung stammt – leicht abgewandelt – aus dem Buch: „Das weise Herz“ von Jack Kornfield, München 2008

Foto: Pixabay

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